1. Ich habe das Glück, Dienst für Gott zu tun
Der Allmächtige Gott sagt: „Wodurch wird Gottes Vervollkommnung des Menschen ausgeführt? Durch Seine gerechte Disposition. Gottes Disposition besteht vornehmlich aus Gerechtigkeit, Zorn, Majestät, Urteil und Fluch, und Seine Vervollkommnung des Menschen geschieht vornehmlich durch Urteil.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur durch die Erfahrung schmerzhafter Prüfungen kannst du die Lieblichkeit Gottes kennen) „Vor der Zeit der Dienenden verstand der Mensch nichts von dem Streben nach Leben, was es bedeutet an Gott zu glauben, oder der Weisheit von Gottes Werk, dass Gottes Werk den Menschen prüfen kann. Von der Zeit der Dienenden bis heute sieht der Mensch, wie wundersam das Werk Gottes ist, es ist für den Menschen unergründlich, und wenn er seinen Verstand benutzt, ist er nicht in der Lage sich vorzustellen, wie Gott wirkt, und er sieht außerdem, wie klein seine Statur ist und dass zu viel von ihm ungehorsam ist. Als Gott den Menschen verfluchte, tat Er dies, um eine Wirkung zu erzielen, und Er tat dies nicht, um den Menschen zu töten. Obwohl Er den Menschen verfluchte, tat Er dies mit Worten, und Seine Flüche befielen den Menschen nicht tatsächlich, denn was Gott verfluchte, war der Ungehorsam des Menschen, und so dienten Seine Flüche auch dessen, den Menschen zu vervollkommnen. Ob Gott den Menschen richtet oder ihn verflucht, beides macht den Menschen vollkommen: Beides dient dazu, das vollkommen zu machen, was im Menschen unrein ist. Dadurch wird der Mensch verfeinert, und das, was im Menschen fehlt, wird durch Seine Worte und Sein Wirken vervollkommnet. Jeder Schritt von Gottes Werk – seien es harte Worte, Urteil oder Züchtigung – macht den Menschen vollkommen und ist absolut angemessen. Im Laufe der Jahrhunderte hat Gott niemals ein Werk wie dieses verrichtet; heute arbeitet Er in euch, sodass ihr Seine Weisheit zu schätzen wisst. Obwohl ihr etwas Schmerz in euch erlitten habt, sind eure Herzen standhaft und in Frieden; es ist euer Segen in der Lage zu sein, diese Phase von Gottes Werk zu genießen. Unabhängig davon, was ihr in der Lage seid, in Zukunft zu erlangen, alles, was ihr heute von Gottes Werk in euch seht, ist Liebe. Wenn der Mensch Gottes Urteil und Verfeinerung nicht erfährt, werden seine Handlungen und sein Eifer stets äußerlich sein, und seine Veranlagung wird immer unverändert bleiben. Zählt das als von Gott gewonnen worden zu sein?“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur durch die Erfahrung schmerzhafter Prüfungen kannst du die Lieblichkeit Gottes kennen) Diese Worte Gottes sind wirklich sehr bewegend für mich. Ich kann spüren, dass Gottes Werk des Gerichts und der Züchtigung voll und ganz dazu dient, die Menschheit zu reinigen und zu retten. Ich möchte gerne mein Verständnis der ersten Prüfung mitteilen, die ich durchmachte, nachdem ich Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen akzeptiert hatte. Es war die Prüfung der Dienenden.
Im Februar 1991 besuchte ich eines Tages wie immer eine Zusammenkunft, bei der ein Bruder fröhlich zu uns sagte: „Der Heilige Geist hat Worte kundgetan!“ Die Brüder und Schwestern begannen dann zu lesen: „Lobpreis hat Zion erreicht und Gottes Wohnort ist erschienen. Der von allen Völkern gepriesene herrliche heilige Name verbreitet sich. Oh, Allmächtiger Gott! Das Haupt des Universums, Christus der letzten Tage – Er ist die strahlende Sonne, die auf dem Berg Zion aufgegangen ist, der majestätisch und erhaben über das gesamte Universum ragt …“ „Du hast eine Gruppe von Überwindern geschaffen und Gottes Führungsplan erfüllt. Alle Völker werden zu diesem Berg strömen. Alle Völker werden vor dem Thron niederknien! Du bist der eine und einzig wahre Gott und Dir gebührt Herrlichkeit und Ehre. Alle Herrlichkeit, alles Lob und alle Macht sei dem Thron!“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 1) Obwohl ich es zu diesem Zeitpunkt nicht vollkommen verstand, spürte ich, als ich es hörte, dass es etwas sehr Besonderes, sehr Bewegendes war, und dass kein Mensch solche Worte gesprochen haben konnte. Ich war mir sicher, dass diese Worte von Gott stammten, dass sie die Kundgebung des Heiligen Geistes waren. Danach erhielt unsere Kirche ständig ein Kapitel nach dem anderen der Worte des Heiligen Geistes, Worte, die viele Wahrheiten des Glaubens und Geheimnisse der Bibel offenbarten, und uns auch den Pfad erschlossen, die Wahrheit zu praktizieren und in das Leben einzutreten. Während dieser Zeit hatten wir fast jeden Tag Zusammenkünfte, um die Worte des Heiligen Geistes zu lesen. Es war eine wunderbare Stärkung und Nahrung für mein Herz. Alle waren voller Glück und Freude und fühlten sich so gesegnet. Wir alle dachten, dass wir unter den Ersten wären, die vor Gott entrückt worden waren, dass wir die Überwinder wären, die Gott schaffen wollte, und dass wir bestimmt am Himmelreich teilhaben würden, und dass wir geeignet wären, Gottes Verheißungen und Segnungen zu erhalten. Voller Vertrauen verausgabten wir uns für Gott. Einige schrieben stürmisch die Worte des Heiligen Geistes ab, andere komponierten sie zu Musik, um sie zu Chorälen zu machen. Unsere Umstände waren zu dieser Zeit sehr schwierig, da ziemlich viele Brüder und Schwestern während der Zusammenkünfte verhaftet wurden. Ich war nicht ängstlich oder furchtsam, sondern verausgabte mich auch weiterhin begeistert für Gott.
Gerade als ich voller Hoffnung war, dass ich gesegnet sei und in das Himmelreich kommen könnte, tat Gott neue Worte kund und führte uns in die Prüfung der Dienenden. An einem Oktobertag wurde ich angehalten, zu einer 40 Kilometer entfernten Kirchenzusammenkunft zu gehen, um neue Worte abzuholen, die der Heilige Geist bekundet hatte. Ich dachte, dass es dort wunderbare Neuigkeiten geben würde, also stieg ich begeistert auf mein Fahrrad und fuhr zu der Zusammenkunft, wobei ich ein Lied summte und voller Energie war. Als ich ankam, sah ich zu meiner Überraschung, dass meine Brüder und Schwestern beunruhigt waren und ihre Köpfe hängen ließen. Ein Bruder sagte zu mir: „Der Heilige Geist hat Worte kundgetan. Gott sagt, dass wir alle Dienende sind.“ Eine Schwester sagte mit Augen voller Tränen: „Wir sind alle Dienende. Das chinesische Volk ist dazu da, Dienste zu leisten, und wir erhalten überhaupt keinen Segen.“ Ich konnte nicht glauben, dass das wahr sein könnte. Ich las eilig die Worte des Heiligen Geistes, und Gott sagte darin Folgendes: „Ihr müsst verstehen, dass in China, abgesehen von Meinen erstgeborenen Söhnen und Meinem Volk, alle anderen die Nachkommenschaft des großen roten Drachen sind und ausrangiert werden müssen. Ihr müsst alle verstehen, dass China letztendlich eine von Mir verfluchte Nation ist, und einige aus Meinem Volk dort sind nichts weiter als diejenigen, die Meinem zukünftigen Werk einen Dienst erweisen. Um es anders zu sagen, abgesehen von Meinen erstgeborenen Söhnen gibt es keine anderen – sie alle werden zugrunde gehen. Denkt nicht, dass Ich bei Meinen Taten zu drastisch bin – dies ist Meine verwaltende Verordnung. Diejenigen, die Meine Flüche erleiden, sind Objekte Meines Hasses, und das ist sicher.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 95) Als ich das gelesen hatte, war ich fassungslos. Dienende waren oft in den Worten des Heiligen Geistes erwähnt worden, und ich hatte immer gedacht, damit seien die Ungläubigen gemeint. Doch tatsächlich waren wir gemeint. Da stand, dass das die Chinesen Dienende sind, die Gott verfluchen wird, und wenn sie ihren Dienst abgeschlossen haben, werden sie in den bodenlosen Abgrund geworfen. Ich spürte, wie mein ganzer Körper schwach wurde. Ich hatte niemals gedacht, dass ich ein Dienender war. Waren all diese Jahre des Glaubens umsonst gewesen? Abgesehen davon, dass ich nicht im Himmelreich gesegnet werden würde, würde man mich auch noch in den bodenlosen Abgrund werfen! Ich hatte das Gefühl, als hätte man mich eine Schlucht hinabgestoßen. Mir war ganz elend zumute, und ich begann mich zu beschweren. Ich dachte daran, wie ich meine Studien aufgegeben hatte, um dem Herrn zu folgen, wie die weltlichen Menschen mich verspotteten, wie meine Freunde und Familie mich nicht verstehen können, und an die Verfolgung durch die KPCh und wie ich mehrmals nur knapp einer Verhaftung entgangen war. Aber ich hatte mich nie zurückschrecken lassen, sondern mich weiterhin für Gott aufgewendet und Opfer gebracht. Ich hatte so viel erduldet, ich dachte, ich würde in das Himmelreich kommen und Segen genießen, aber jetzt war ich nur ein niedriger Dienender. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Ich saß dort für eine Weile und seufzte verzweifelt auf. Andere Brüder und Schwestern ließen die Köpfe hängen, einige weinten, einige hielten sich die Hände vors Gesicht und begannen laut loszuheulen. Und einige Brüder jammerten sogar lauthals.
Auf meinem Nachhauseweg nach der Zusammenkunft hatte ich kaum genug Kraft, mein Fahrrad zu fahren. Ich wunderte mich die ganze Strecke lang: „Wie kann ich nur ein Dienender sein?“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto ungerechter fühlte ich mich behandelt, und ich konnte nicht aufhören zu weinen. Als ich wieder zu Hause war, hatte ich zu nichts Lust. Ich lief mit hängendem Kopf herum und wollte mit niemandem sprechen. Sogar das Atmen fiel mir schwer. Ich konnte mich einfach nicht damit abfinden, dass ich ein Dienender sein sollte, der letztendlich keinen Segen erhalten würde.
Ein Kapitel nach dem anderen von Gottes Worten wurde veröffentlicht, und ich las sie alle begierig, denn ich sehnte mich danach, einen Funken Hoffnung in Seinen Worten zu finden, dass mein Ergebnis geändert werden könnte. Doch anstatt darin etwas über den Segen zu finden, den ich mir erhoffte, war alles nur scharfes Urteil. Da gab es insbesondere ein paar Worte Gottes, die sagten: „Diejenigen, die Dienst erbringen, und diejenigen, die dem Teufel gehören, sind die geistlosen Toten und sie müssen zu Nichts vernichtet werden. Das ist ein Geheimnis Meines Führungsplans und etwas, das die Menschheit von Meinem Führungsplan nicht ergründen kann, doch Ich habe das auch allen bekannt gegeben. Diejenigen, die Mir nicht gehören, sind gegen Mich; diejenigen, die Mir gehören, sind diejenigen, die mit Mir vereinbar sind. Das ist völlig ohne Frage und dies ist der Grundsatz Meines Gerichts über Satan. Dieser Grundsatz sollte jedem bekannt sein, damit er Meine Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit sehen kann – alle jene, die von Satan kommen, werden gerichtet und verbrannt und in Asche verwandelt werden. Das ist auch Mein Zorn und man kann darüber hinaus Meine Disposition sehen.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 108) „Nachdem sie Mir gegenwärtig Dienst erwiesen haben, müssen sie alle gehen! Bleibt nicht in Meinem Haus, seid nicht unverschämt und schmarotzt einfach. Diejenigen, die zu Satan gehören, sind alle Söhne des Teufels und werden für immer umkommen.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 109) Als ich sah, dass Gott die Dienenden richtete und verfluchte, verlor ich alle Hoffnung und dachte wirklich, dass ich geradewegs in den bodenlosen Abgrund gefallen wäre. Ich weiß gar nicht, wie ich dieses erbärmliche Gefühl beschreiben soll. Ich dachte daran, wie ich gerade noch in Gottes Umarmung gewesen war, mich in Seiner Liebe gesonnt hatte, aber jetzt weggeworfen worden war, verdammt und verflucht von Gott, in den bodenlosen Abgrund gestoßen. Ich versank in der Läuterung durch das Elend und wurde sehr negativ. Ich hatte nicht genug Energie, um zu beten, Chorälen zuzuhören oder Gottes Worte zu lesen. Ich begann sogar, alles zu bedauern, was ich gegeben und geopfert hatte. Wenn ich gewusst hätte, dass es so ausgehen würde, hätte ich mir einen Ausweg gelassen, aber jetzt war mir nichts geblieben. Wenn meine ungläubigen Freunde und meine Familie wüssten, dass ich letztendlich ein Dienender war und mit leeren Händen dastand, würden sie mich nicht ohne Ende verspotten? Wie konnte ich mich da nur blicken lassen? Was konnte ich nur tun? Als ich darüber nachdachte, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Als ich an meine Jahre des Glaubens dachte, auch wenn ich einiges erduldet hatte, hatte ich viel von Gottes Gnade und Segen genossen. Heute war ich von Gott erhöht worden, Seine neuen Worte zu hören, und ich hatte von so vielen Geheimnissen und Wahrheiten erfahren. Ich konnte also unmöglich von Gott abweichen.
In einer Zusammenkunft lasen wir einmal diese Worte von Gott: „Ich wünsche nur, dass ihr Mir eure ganze Kraft mit ganzem Herzen und ganzer Seele und nach besten Kräften darbringt. Ob heute oder morgen, ob ihr jemand seid, der Dienst an Mir erbringt oder jemand, der Segen erlangt, ihr alle solltet euren Teil an Kraft für Mein Königreich aufbieten. Dies ist eine Verpflichtung, die alle geschaffenen Menschen übernehmen sollten, und sie muss auf diese Weise getan und umgesetzt werden. Ich werde alle Dinge mobilisieren, damit sie Dienst erbringen, damit die Schönheit Meines Königreiches immer wieder erneuert wird und Mein Haus harmonisch und vereint wird. Niemand darf sich Mir widersetzen, und jeder, der dies tut, muss Gericht erleiden und sei verflucht.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 100) Der damalige Gemeindeleiter hielt auch einige der Gemeinschaften von den Obigen. „Viele Menschen empfinden es als Schande, ein Dienender zu sein, aber das ist völlig falsch. Dass wir Gott heute dienen können, wurde von Ihm vorherbestimmt, und mehr noch, wir wurden von Gott dafür auserwählt. Tatsächlich ist es etwas recht Ruhmreiches, dem höchsten und allmächtigen Gott zu dienen! Wir sind Menschen, die so tief von Satan verdorben worden sind, und vor Gott sind wir alle nur winzige Geschöpfe. Wer ist geeignet, Gott zu dienen? Unter der gesamten Menschheit sind wir diejenigen, die Gott ausgewählt hat, Ihm zu dienen. Wir haben viel gewonnen, und damit erhöht uns Gott wahrhaftig. Das ist die fairste Aussage, und wenn ihr sie nicht begreifen könnt, dann seid ihr hochmütig, jenseits aller Vernunft. Ich will es euch wahrheitsgemäß sagen: Gott hat es uns – denen es völlig an Menschlichkeit mangelt – erlaubt, Ihm zu dienen. Wisst ihr denn, wie viel Erniedrigung Er ertragen hat? Jeden Tag wird Er mit derart verderbten Menschen wie uns konfrontiert, doch wer unter uns hat je auch nur an die große Erniedrigung gedacht, die Gott durchlitten hat? Wir lehnen uns immer gegen Ihn auf und trotzen Ihm, wir beurteilen Ihn nach unseren Auffassungen und Vorstellungen, und wir haben Sein Herz gebrochen. Wie viel Kummer hat Gott durchlitten? Hört mich, wenn ich sage, dass wir voller verderbter Veranlagungen sind, und wenn wir Ihm dienen, verfehlen wir Seine Anforderungen. Nachdem wir uns so verhalten, sind wir nicht dazu geeignet, Gott zu dienen. Wie könnten wir als Sein Volk geeignet sein?“ Als ich das hörte, wachte ich auf. Gott ist der Schöpfer und Er ist der Höchste. Ich bin gering und unbedeutend, deshalb ist Ihm Dienst tun zu können die Erhöhung und Güte Gottes. Aber ich kannte meine eigene Identität oder meinen Status nicht, glaubte, ein Dienender zu sein, sei gering, und deshalb war ich nicht bereit, das für Gott zu tun. Ich war so arrogant und unvernünftig. Im Nachhinein, obwohl ich begierig gestrebt, Opfer gebracht und mich verausgabt hatte, war es mir nur darum gegangen, Segen zu erhalten, die Segen des Himmelreichs zu genießen. Als ich Gottes Worte der Verheißungen und des Segens für die Menschheit las, war ich voller Motivation und ich ließ mich auch nicht von den Verfolgungen durch die KPCh beirren. Aber als ich die Worte Gottes las, dass wir Dienende seien, die in den bodenlosen Abgrund geworfen würden, begann ich mich zu beschweren und Gott Vorwürfe zu machen und dachte sogar daran, Gott zu verraten und mich von Ihm abzuwenden. Inwiefern war ich auf irgendeine Weise ein wahrer Gläubiger? Was ich gab, was ich opferte und ausgab, war alles aufgrund meiner Motive und Unreinheiten verdorben. Ich wollte nur Segen erhalten, um Gott zu täuschen und einen Handel mit Gott abzuschließen. Ich war so egoistisch und verachtenswert. Ich hatte so viel von Gottes Gnade und Segen, die geistige Nahrung und Bewässerung Seiner Worte genossen, aber ich wollte Ihn verraten, sobald ich keinen Segen für mich selbst darin erkannte. Mir fehlte jegliches Gewissen oder jegliche Vernunft. Dieser Gedanke ließ mich voller Reue und Selbstvorwürfe zurück. Ich war der Nachkomme des großen roten Drachen. Ich gehörte zu Satan und war nicht von Gottes Haus, und sogar mein Glaube war durch das Gesegnetsein motiviert. Gott ist heilig und gerecht, und Seine Disposition toleriert kein Vergehen. Basierend auf meinem Verhalten und meiner Einstellung gegenüber Gott war ich es nicht einmal wert, ein Dienender zu sein. Ich hätte schon lange von Gott verdammt und zur Hölle geschickt werden sollen. Gott bestrafte mich nicht, sondern erlaubte mir, in vollen Zügen zu leben, sodass ich die Chance hatte, Seine Kundgebungen zu hören, Seine geistige Nahrung für das Leben akzeptieren und Gott, dem Allerhöchsten, dienen konnte. Dies war eine außergewöhnliche Erhöhung und ich sollte Gott dafür danken. Welches Recht hatte ich, mich zu beschweren? Ich wusste, dass ich Gott gut dienen musste!
Ende November erhielten wir weitere neue Worte Gottes. Der Allmächtige Gott sagt: „Nach Meiner Rückkehr nach Zion, werden jene auf Erden Mich weiterhin lobpreisen, wie in der Vergangenheit. Jene treuen Dienenden warten weiterhin darauf, an Mir Dienst zu erbringen, aber ihre Funktion wird zu einem Ende gekommen sein. Das Beste, das sie tun können, ist, über die Umstände Meines Daseins auf Erden nachzudenken. Zu dieser Zeit werde Ich beginnen, Katastrophen über jene zu bringen, die Unheil erleiden werden; dennoch glauben alle, Ich sei ein gerechter Gott. Ich werde jene treuen Dienenden gewiss nicht bestrafen, sondern sie nur Meine Gnade empfangen lassen. Denn Ich habe gesagt, dass Ich alle Übeltäter bestrafen werde und dass diejenigen, die gute Taten vollbringen, die materiellen Freuden erhalten werden, die Ich zuteilwerden lasse, wodurch verdeutlicht wird, dass Ich der Gott der Gerechtigkeit und Treue Selbst bin.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 120) Ich sah, dass Gott uns überhaupt nicht verlassen hatte, und dass Er uns nicht bestrafte, weil wir die Nachkommen des großen roten Drachen waren. Gott erlaubte uns nach wie vor, treue Dienende für Ihn zu sein und Ihn auf Erden zu preisen. Dies gab mir ein warmes Gefühl und ich war voller Energie. Ich spürte wirklich, dass die Fähigkeit, Gott zu dienen, eine Erhöhung durch Ihn war und ein Segen. Während dieser Zeit sangen wir bei jeder Zusammenkunft den Choral „Es ist unser Glück, Gott einen Dienst zu erweisen“: „Durch die Offenbarung und das Urteil der Worte Gottes erkennen wir, wie tief verdorben wir sind. Wie können wir es, voll der guten Absicht und dem Drang, gesegnet zu sein, verdienen, vor Gott zu leben? Wir sind nicht geeignet, das himmlische Königreich zu betreten; in Gottes Diensten zu stehen ist bereits Seine Erhöhung. Oh! Dank Gottes Gnade erbringen wir Dienst, und in Gottes Diensten zu stehen, ist unser Glück. Ob ich nun Segen erhalte oder Not erleide, ich bin bereit, bis zum Ende zu dienen. Heute erbringen wir Dienst, obwohl wir uns unwürdig fühlen, nicht darum bemüht, gesegnet oder zerstört zu werden, ohne Sorge um das Ende. Oh! Wir wollen hart arbeiten für Gott, uns Seinen Plänen und Fügungen beugen, um unser Leben lang von ganzem Herzen zu dienen, immer Seine Gerechtigkeit preisend, Seine Gerechtigkeit.“ („Folge dem Lamm und singe neue Lieder“)
Sobald wir froh waren, Dienende zu sein und bereit waren, Gott zu dienen, tat der Allmächtige Gott neue Worte kund. Dies geschah am 20. Februar 1992. Er erhöhte uns zu dem Volk des Königreichs und beendete die Prüfung der Dienenden. „Die Situation ist nicht das, was sie einmal war, und Meine Arbeit hat einen neuen Ausgangspunkt erreicht. Daher wird es einen neuen Ansatz geben: Diejenigen, die Mein Wort lesen und es als ihr Leben akzeptieren, sind das Volk Meines Königreiches. Da sie in Meinem Königreich sind, sind sie Mein Volk im Königreich. Da sie von Meinen Worten geleitet werden, obwohl sie als Mein Volk bezeichnet werden, ist dieser Titel ganz und gar nicht geringer, als Meine ‚Söhne‘ genannt zu werden.“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Die Worte Gottes an das gesamte Universum, Kapitel 1) Als ich sah, dass Gott die Dienenden zu Seinem Volk des Zeitalters des Königreichs gemacht hatte, fühlte ich Freude, die mit Reue und Selbstvorwürfen vermischt war. Ich bereute, dass ich während der Prüfung der Dienenden negativ, schwach und hoffnungslos gewesen war, und dass ich mich sogar bei Gott beschwert, Ihn missverstanden und beschuldigt hatte. Ich war nicht bereit gewesen, Sein Dienender zu sein. Mir hatte es an Hingabe und Gehorsam zu Gott gefehlt. Daher fühlte ich mich voller Reue und in Gottes Schuld. Ich war froh, denn obwohl wir als Nachkommen des großen roten Drachen so aufsässig und verdorben waren, hatte Gott uns, nur weil wir im Rahmen der Prüfung nicht aufgegeben hatten, zu dem Volk des Königreichs erhoben, zu Mitgliedern Seines Hauses. Ich spürte Gottes große Liebe zu uns, und in meinem Herzen brach Dankbarkeit und Lob für Gott hervor.
Nachdem ich die Prüfung durchlaufen hatte, sah ich die unglaubliche Weisheit in Gottes Werk. Mit Seinen Worten richtet und züchtigt Er die Menschen und verflucht sie sogar. Obwohl Seine Worte scharf sind und uns Schmerz und Kummer verursachen, dient das alles unserer Reinigung und Wandlung. Obwohl ich durch Gottes Worte geläutert wurde, habe ich Seine gerechte Disposition gesehen. Unsere Motive und Unreinheiten widern Ihn an, genauso wie ein Glaube, der auf Segnungen begründet ist. Nach dieser Erfahrung hat sich meine Glaubensperspektive etwas geändert. Ich habe aufgehört, mich nur auf den Segen und den Eintritt in das Himmelreich zu konzentrieren und gespürt, dass ein Dienender zu sein, der Dienste für den Schöpfer leistet, bedeutet, von Gott erhöht zu werden, und das ist ein Segen für mich. Es erfüllt mich mit Stolz und ich fühle mich geehrt.