Am Scheideweg

Okt 8, 2023

Von Li Yang, China

Ich wurde auf dem Land geboren und wuchs in einer armen Familie auf. Meine Eltern waren einfache Bauern, die oft schikaniert wurden. Als Kind schwor ich mir damals: Wenn ich erwachsen bin, werde ich etwas aus mir machen, damit die anderen im Dorf uns in einem neuen Licht sehen und aufhören, auf uns herabzuschauen und uns zu schikanieren. Mit 11 fing ich an, Kampfsport zu lernen, und obwohl es anstrengend war und ich mir Verletzungen zuzog, habe ich mich nie vor dem Training gescheut, ganz egal, wie schlimm das Wetter war. Als ich dann später ein Geschäft gründen wollte, um mich von der Masse abzuheben, lieh ich mir überall Geld, gab Leuten Geschenke und baute Kontakte auf. Es war 1999, als ich schließlich eine Kampfsportschule anmeldete.

Nachdem die Schule gebaut war, blühte sie unter meiner gewissenhaften Leitung immer mehr auf, und unsere Gewinne stiegen. Sie fand bei den Einheimischen großen Anklang, und für meine Eltern hatte ich der Familie Ehre gebracht, und sie waren wirklich stolz auf mich. Die Schüler und ihre Eltern himmelten mich an, und das städtische Sportamt und der Bürgermeister schätzten mich und waren immer freundlich zu mir. Von allen bewundert zu werden gab mir das Gefühl, wirklich wichtig und hoch angesehen zu sein, und mein Verlangen nach Status war voll und ganz befriedigt. Ich dachte, ich sei endlich vorangekommen, und ich war sehr glücklich. Um der Schule zu einem festen Stand zu verhelfen, ging ich zu zahlreichen gesellschaftlichen Veranstaltungen, zahlte Schmiergelder an verschiedene Behörden und schickte den Funktionären zu den Feiertagen Geschenke, damit sie mir Verdiensturkunden ausstellten und die Schule förderten. Um mich bei ihnen einzuschmeicheln, sagte und tat ich unzählige unaufrichtige Dinge aus Angst, dass mit einem einzigen Fehltritt bei einem der Beamten all meine Anstrengungen, mein Unternehmen, meinen Ruf und meinen Status aufzubauen, dahin wären. Die ganze Zeit saß ich wie auf glühenden Kohlen und konnte mich nicht entspannen. Es laugte mich geistig und körperlich aus und war eine schwierige, ermüdende Art zu leben. Ich war verwirrt: Mein Unternehmen war erfolgreich, und ich hatte Ansehen und Reichtum, also warum war mein Leben so schwierig und ermüdend?

Dann nahm ich im Mai 2012 das Evangelium des Allmächtigen Gottes der letzten Tage an. Durch die Versammlungen und den Kontakt mit den Brüdern und Schwestern der Kirche des Allmächtigen Gottes sah ich, dass die Kirche frei von Macht- und Geldgeschäften, Täuschung und Intrigen war. Alle waren nur auf das Streben nach der Wahrheit bedacht, und sie konnten sich im gemeinschaftlichen Austausch öffnen und etwas über sich erfahren, wenn sie Verdorbenheit erkennen ließen, und die Wahrheit suchen, um diese zu beseitigen. So etwas konnte ich draußen in der Gesellschaft nicht sehen. Ich spürte, dass der Pfad des Glaubens der richtige Pfad im Leben war. Durch das Lesen von Gottes Worten erfuhr ich, dass Gott in den letzten Tagen das Gute belohnt und das Böse bestraft, und nur jene, die wirklich an Gott glauben und nach der Wahrheit streben, werden Gottes Fürsorge und Schutz genießen und am Ende gerettet und vor den großen Katastrophen bewahrt werden. Jene, die nicht glauben oder nach der Wahrheit streben, können noch so gut wirtschaften und noch so viel Geld verdienen, es wird ihnen alles nichts bringen, und sie werden ihr Leben nicht retten können. Als ich das alles verstanden hatte, konzentrierte ich mich nicht mehr so sehr auf die Weiterentwicklung der Schule, sondern gab in meiner Freizeit das Evangelium weiter, damit mehr Leute vor Gott treten und Seine Errettung annehmen können.

Anfangs unterstützten sie mich darin. Doch später sah mein ältester Sohn in den Nachrichten, dass die Regierung Gläubige unterdrückt und verhaftet. Aus Angst, es könnte sich auf die Schule auswirken, stellte er sich gegen meinem Glauben und drohte damit, mich bei der Polizei anzuzeigen. Auch ein Regierungsbeamter, zu dem ich ein recht gutes Verhältnis hatte, riet mir: „Glaube ist in diesem Land nicht erlaubt. Du solltest deinen aufgeben. Wenn sie dich verhaften, werden sie dich nicht nur verurteilen, sondern wahrscheinlich auch deine Schule schließen. Würde das nicht deine Familie zerstören?“ Ich sagte ihm, dass es der wahre Weg war und ich entschlossen sei, meinen Glauben bis zum Letzten zu bewahren. Als er mich nicht überzeugen konnte, erzählte er meiner Frau einige der Lügen, mit denen die Partei die Kirche des Allmächtigen Gottes verleumdete. Er sagte auch, die Regierung habe es vor allem auf die Gläubigen des Östlichen Blitzes abgesehen. Das würde sich auch auf die nachfolgenden Generationen ihrer Familien auswirken, die Kinder könnten nicht studieren, nicht zum Militär gehen oder Regierungsbeamte werden. Als meine Frau das hörte, gab es einen heftigen Streit zwischen uns, weil sie befürchtete, mein Glaube würde unsere Kinder in Gefahr bringen, und sie drohte mir mit der Scheidung. Das war wirklich schmerzhaft für mich. Unser zweiter Sohn hatte bereits einen Hochschulabschluss und einen guten Job. Wenn er wegen meines Glaubens seine Arbeit verlieren würde, würde er sich definitiv mit mir anlegen. Außerdem florierte die Schule, für deren Aufbau ich so hart gearbeitet hatte. Wenn sie irgendwann wegen meines Glaubens geschlossen würde, wären all meine Jahre der Mühe umsonst gewesen. Was würden die Nachbarn von mir denken? Eine Zeit lang hatte ich keinen Appetit und konnte nicht schlafen. Ich fühlte mich wirklich schwach und elend und dachte sogar daran, meinen Glauben aufzugeben. Aber da ich wusste, dass es der einzige Weg zur Errettung war, war es unmöglich für mich, nicht zu glauben.

Später sprach ich in einer Versammlung über meinen Zustand. Die Leiterin hielt mit mir über viele von Gottes Worten Gemeinschaft, darunter auch über diesen Abschnitt: „Ab dem Moment, in dem du schreiend auf diese Welt kommst, beginnst du, deine Pflicht zu erfüllen. Wegen Gottes Plans und wegen Seiner Vorherbestimmung spielst du deine Rolle und beginnst die Reise deines Lebens. Was auch immer deine Vorgeschichte sein mag und welche Reise auch immer vor dir liegt, niemand kann den Orchestrierungen und Vorkehrungen der Himmel entgehen, und niemand hat die Kontrolle über sein eigenes Schicksal, denn nur Er, der über alle Dinge herrscht, ist eines solchen Werkes fähig(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gott ist die Quelle menschlichen Lebens). Sie sagte: „Unser aller Schicksal liegt in Gottes Hand, und alles, was wir vom Augenblick unserer Geburt an erleben, die Rückschläge und Schwierigkeiten, mit denen wir konfrontiert werden, wurde von Gott vorherbestimmt. Auch dass wir jetzt in der Lage sind, zu glauben und Gottes Rettung anzunehmen, wurde von Ihm vorherbestimmt. Gott lässt es zu, dass wir als Gläubige in China Leid und Unterdrückung erfahren, und Er benutzt diese Dinge, um den Glauben und die Hingabe von Gottes auserwähltem Volk zu vervollkommnen. Ob du verhaftet wirst, ob deine Schule geschlossen wird, wie die Zukunft deiner Kinder aussieht, liegt allein in Gottes Hand. Kein Mensch kann das bestimmen, und auch die Regierung hat da nicht das letzte Wort.“ Gottes Worte und die Erläuterung der Leiterin waren für mich erleuchtend. Es stimmt. Der größte Teil meines Lebens lag hinter mir, und ich hatte viele Erfahrungen gemacht, und was ich durchgemacht hatte, war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. In der Armee trainierte ich hart und brachte gute Leistungen und dachte, ich würde rasch aufsteigen, aber zu meiner Überraschung wurde jemand anderes befördert. Dann hatte ich alle möglichen Schwierigkeiten beim Aufbau der Schule, aber schließlich schaffte ich es, dass alles reibungslos ablief, und jetzt florierte sie. Nicht ich hatte über all diese Erfolge und Misserfolge entschieden. Als mir das klar wurde, erkannte ich, dass alles, was uns im Leben widerfährt, von Gottes Herrschaft bestimmt wird, und wir haben kein Mitspracherecht. Es war sinnlos, mir Sorgen darüber zu machen, ob ich verhaftet werde oder nicht. Gott hatte das vor langer Zeit entschieden, also musste ich alles Ihm überlassen und mich Seinen Anordnungen unterwerfen.

Die Leiterin hielt auch Gemeinschaft mit mir darüber, dass der wahre Weg seit Urzeiten unterdrückt wird. Je mehr es der wahre Weg ist, desto mehr werden ihn die Mächte Satans brutal verfolgen. Wie könnte Satan sich damit abfinden, dass Gott die Menschen rettet? Als der Herr Jesus kam, um Sein Werk zu tun, wurde er von der römischen Regierung und der religiösen Welt wie wahnsinnig bekämpft und unterdrückt, und auch seine Anhänger wurden verfolgt. Heute glauben wir an den wahren Gott, also ist es unvermeidlich, dass wir von dem satanischen Regime der Kommunistischen Partei verfolgt werden. Und Gott nutzt diese Verfolgung, um uns Urteilsvermögen zu lehren, damit wir das dämonische, gottesfeindliche Wesen der Partei klar erkennen können. Etwas später las ich diese Passage aus Gottes Worten: „Seit Tausenden von Jahren ist dies das Land des Unrats. Es ist unerträglich dreckig, es wimmelt von Elend, Geister greifen überall um sich, täuschen und betrügen. Sie erheben grundlose Anschuldigungen, sind skrupellos und bösartig, trampeln diese Geisterstadt nieder und hinterlassen sie mit Leichen übersät. Der Gestank der Verwesung bedeckt das Land und durchdringt die Luft und es wird streng bewacht. Wer kann die Welt jenseits der Himmel sehen? Der Teufel schnürt den ganzen Leib des Menschen eng zusammen, verschleiert ihm beide Augen und versiegelt fest seine Lippen. Der König der Teufel hat seit mehreren tausend Jahren gewütet, bis zum heutigen Tag, an dem er noch immer streng über die Geisterstadt wacht, als wäre sie ein uneinnehmbarer Dämonenpalast. Währenddessen starrt dieses Rudel von Wachhunden mit stechendem Blick. Sie fürchten zutiefst, dass Gott sie überrumpeln wird, sie alle ausmerzt und sie ohne einen Ort des Friedens und der Glückseligkeit zurücklässt. Wie könnten die Menschen einer Geisterstadt wie dieser Gott jemals gesehen haben? Haben sie jemals die Liebenswürdigkeit und Lieblichkeit Gottes genossen? Welche Anerkennung haben sie für die Angelegenheiten der menschlichen Welt? Wer von ihnen kann den eifrigen Willen Gottes verstehen? Es ist somit nicht verwunderlich, dass der menschgewordene Gott vollkommen verborgen bleibt: Wie könnte in einer dunklen Gesellschaft wie dieser, in der die Dämonen gnadenlos und unmenschlich sind, der König der Teufel, der Menschen ohne mit der Wimper zu zucken tötet, die Existenz eines Gottes tolerieren, der lieblich, liebenswürdig und auch heilig ist? Wie könnte er der Ankunft Gottes Beifall und Jubel zukommen lassen? Diese Lakaien! Sie vergelten Liebenswürdigkeit mit Hass, sie fingen vor langer Zeit an, Gott wie einen Feind zu behandeln, seit Langem, sie misshandeln Gott, sie sind hochgradige Barbaren, sie haben nicht den geringsten Respekt vor Gott, sie plündern und brandschatzen, sie haben jegliches Gewissen verloren, sie widersetzen sich jeglichem Gewissen und sie verführen die Unschuldigen zur Bewusstlosigkeit. Urväter des Altertums? Geliebte Leiter? Sie alle widersetzen sich Gott! Ihre Einmischung hat alles unter dem Himmel in einen Zustand der Dunkelheit und des Chaos versetzt! Religionsfreiheit? Die legitimen Rechte und Interessen der Bürger? Das sind alles Tricks, um die Sünde zu vertuschen!(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Werk und Eintritt (8)). Gottes Worte zeigten mir, dass die Kommunistische Partei eine atheistische Partei ist, ein Feind Gottes, der nicht will, dass Gott existiert. Sie behauptet, Religionsfreiheit zuzulassen, aber das ist nur Irreführung, eine Lüge. Sie befürchtet, wenn die Menschen zum Glauben kommen, Gottes Worte lesen und die Wahrheit erfahren, werden sie erkennen, dass die Partei der Teufel Satan ist und den Menschen schadet, und sie dann aufgeben und ablehnen. Dann wären ihre Pläne, die Menschen für immer zu kontrollieren, zunichte gemacht. Um die Menschen also davon abzuhalten, Gott zu folgen und an Ihn zu glauben, verhaftet und verfolgt sie wie wild Gottes auserwähltes Volk und benutzt die Medien, um die Kirche des Allmächtigen Gottes zu verleumden und zu diffamieren. Sie bedroht sogar die Familien der Gläubigen, damit sie sich gegen die Gläubigen stellen und sie unterdrücken, sodass die Menschen den wahren Weg aufgeben, Gottes Rettung verlieren und gemeinsam mit der Partei in der Hölle vernichtet werden. Die Kommunistische Partei ist abscheulich und unglaublich böse. Meine Familie war von ihr getäuscht worden und fing an, mich zu unterdrücken. Wenn ich auf sie hörte, würde ich auf Satans Tücken hereinfallen. Das durfte ich nicht zulassen. Ganz egal wie sehr sich mir meine Familie in den Weg stellte, ich wusste, dass ich meinen Glauben bewahren und meine Pflicht tun musste.

Als mein ältester Sohn erkannte, wie entschlossen ich war, Gott zu folgen, verschärfte er seine Schikane. Eines Tages warf er mich vor den Schülern aus der Schule. Wütend schrie er mich an: „Die Regierung verbietet Religion, aber du beharrst auf deinem Glauben! Wenn du verhaftet wirst, wird die ganze Familie mit hineingezogen, sogar meine Kinder. Und wir sollen das einfach akzeptieren? Wenn du weiter glauben willst, musst du die Schule verlassen, und zieh uns nicht mit in die Sache hinein!“ Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Dass mein eigener Sohn so etwas Herzloses zu mir sagen würde, mich rauswerfen würde, nur weil ich an Gott glaubte. Das hat mich wirklich verletzt. Wenn sie mich aus der Schule warfen, würde das nicht bedeuten, dass mein Lebenswerk, all die Anstrengung und das Herzblut, umsonst waren? Wer würde mich „Schulleiter“ nennen, wer würde zu mir aufschauen? All das würde ich nicht mehr genießen können, und ich wäre wieder nur ein einfacher Bauer. Wie sollte ich so meinen Freunden und Bekannten gegenübertreten? Diese Gedanken waren unsagbar schmerzhaft. Wo sollte ich hingehen, wenn mein Sohn mich rauswarf? Ich dachte, vielleicht sollte ich einfach auf ihn hören. Da kamen mir Gottes Worte in den Sinn. „Wenn die Menschen keinerlei Zuversicht haben, ist es nicht leicht für sie, diesen Weg fortzusetzen. Jeder kann jetzt sehen, dass Gottes Werk nicht im Geringsten mit den Auffassungen und Vorstellungen der Menschen übereinstimmt. Gott hat so viel gewirkt und so viele Worte gesprochen, und auch wenn die Menschen anerkennen, dass sie die Wahrheit sind, können immer noch Vorstellungen über Gott in ihnen aufkommen. Wenn die Menschen die Wahrheit verstehen und erlangen wollen, müssen sie das Vertrauen und die Willenskraft haben, um an dem festhalten zu können, was sie bereits gesehen haben, und an dem, was sie aus ihren Erfahrungen gewonnen haben. Ganz gleich, was Gott in den Menschen tut, sie müssen an dem festhalten, was sie selbst besitzen, aufrichtig vor Gott sein und Ihm bis ganz zum Schluss ergeben sein. Das ist die Pflicht der Menschheit. Menschen müssen das hochhalten, was sie tun sollten(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Du solltest deine Hingabe an Gott aufrechterhalten). „Sei nicht entmutigt, sei nicht schwach, und Ich werde die Dinge für dich deutlich machen. Der Weg zum Königreich ist nicht so eben – nichts ist so einfach! Ihr wollt Segnungen auf einfachem Wege erhalten, nicht wahr? Heute wird jeder harten Prüfungen entgegensehen müssen. Ohne solche Prüfungen wird das liebende Herz, das ihr Mir entgegenbringt, nicht stärker werden, und ihr werdet keine wahre Liebe zu Mir haben. Auch wenn es sich bei diesen Prüfungen nur um unbedeutende Umstände handelt, jeder muss sie durchlaufen; es ist nur, dass die Schwierigkeit der Prüfungen von Person zu Person unterschiedlich sein wird(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 41). Gottes Worte beruhigten mich. Was Er sagt, stimmt. Der Weg des Glaubens ist nicht immer einfach. Wir müssen einiges an Leid ertragen, und ohne Zuversicht ist es schwer, auf dem Pfad zu bleiben. Wenn ich wegen dieser Unterdrückung negativ wurde und aufgab, wo war da meine Zuversicht? Bevor ich an Gott glaubte, als ich mich all die Jahre draußen in der Welt abquälte, um voranzukommen, ohne etwas, worauf ich mich freuen konnte, das war eine schwierige und ermüdende Art zu leben. Jetzt hatte ich das Glück, dass sich mir diese einmalige Chance bot – Gott war gekommen, um die Menschheit zu retten. Wie könnte ich das so einfach aufgeben? Wie sollte Gott mich dann retten? Der Herr Jesus sagte: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?(Matthäus 6,26). Gott erschafft die Vögel, die weder säen noch ernten, aber Er erlaubt ihnen trotzdem zu überleben. Gott würde mir einen Weg zeigen. Wenn mein Sohn mich aus dem Haus warf, war ich überzeugt, dass Gott mich führen würde, und ich musste mir keine Sorgen machen. Dieser Gedanke gab mir neue Zuversicht, und ich fühlte mich nicht mehr so von ihm eingeschränkt. Als er sah, dass ich in meinem Glauben standhaft blieb, jagte er mich wütend aus der Schule. Mir blieb keine andere Wahl, als die Schule zu verlassen und für eine Weile bei meinen Eltern zu wohnen.

Als ich an diesem Abend über meine Misere nachdachte, war ich wirklich unglücklich. Ich betete zu Gott: „Gott, Ich weiß nicht, was Dein Wille hier ist. Ich glaube an Dich, und ich beschreite den rechten Pfad, also warum behandelt mich mein Sohn so? Bitte führe mich darin, Deinen Willen zu verstehen.“ Dann dachte ich an eine Passage, die die Brüder und Schwestern mit mir geteilt hatten: „In jeder Stufe des Werkes, das Gott in den Menschen vollbringt, scheint es sich äußerlich um Interaktionen zwischen Menschen zu handeln, als ob sie aus menschlichen Maßnahmen oder aus menschlicher Einmischung entstanden wären. Aber hinter den Kulissen ist jede Stufe des Werkes und alles, was geschieht, eine Wette, die Satan vor Gott eingeht, und macht es erforderlich, dass die Menschen in ihrem Zeugnis für Gott standhaft bleiben. Nehmen wir beispielsweise, als Hiob geprüft wurde: Hinter den Kulissen ging Satan eine Wette mit Gott ein, und was Hiob geschah, waren die Taten der Menschen und die Einmischung der Menschen. Hinter jedem Schritt des Werkes, den Gott in euch macht, ist Satans Wette mit Gott – hinter all dem ist ein Kampf(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Nur Gott zu lieben, ist wahrlich an Gott zu glauben). Als ich über Gottes Worte nachdachte, erkannte ich, dass dieses Problem, vor dem ich stand, nach außen hin so aussah, als sei mein Sohn durch die Lügen der Kommunistischen Partei getäuscht worden und er deswegen meinen Glauben unterdrückte und behinderte und mich aus der Schule warf. Aber dahinter steckten Satans Störaktionen und Manipulationen, um zu sehen, wofür ich mich entscheiden würde: für die Beziehung zu meiner Familie, dafür, meinen Ruf und meinen Status zu bewahren und Gott zu verraten, oder dafür, meine persönlichen Interessen loszulassen und Gott weiter zu folgen. Meine Situation machte mir Sorgen, und ich war beunruhigt, weil mir der wahre Glaube an Gott fehlte und ich nicht die Entschlossenheit hatte, alles aufzugeben. Satan benutzte meine Schwächen – meine Gefühle, meinen Ruf und meinen Status – um mich dazu zu bringen, mich von Gott abzuwenden und Ihn zu verraten, und er würde mich schließlich ruinieren und verschlingen. Das war so teuflisch und böse! Als ich das verstand, fühlte ich mich etwas besser. Ich fasste einen Entschluss: Ganz egal was meine Familie tat, um mich aufzuhalten, oder welche Not ich später noch in meinem Leben erfahren würde, ich würde in meinem Glauben standhaft bleiben und Gott bis zum Letzten folgen und Satan demütigen!

Ich konnte nicht lange bei meinen Eltern bleiben, also musste ich zurück zur Schule. Ich nahm nach meiner Rückkehr weiterhin an Versammlungen teil und gab das Evangelium weiter. Als mein ältester Sohn und seine Frau sahen, dass ich meinen Glauben weiter praktizierte, verschärften sie ihre Unterdrückung. Sie drohten mir immer wieder, sie würden mich rauswerfen, die Kontrolle über die Finanzen der Schule übernehmen und mich ohne einen Cent zurücklassen. Außerdem sagten sie ständig schreckliche Sachen zu mir. Oft war ich zu aufgebracht, um zu essen. Eine Zeit lang war ich ständig wütend und brachte kaum etwas hinunter, und darunter litt meine Gesundheit. Beim Gehen wurde mir oft schwarz vor Augen, und einige Male fiel ich beinahe in Ohnmacht. Ich bekam eine Magenschleimhautentzündung, und abends hatte ich große Schmerzen, die nur wenn ich mir ein Kissen fest auf den Bauch drückte, ein wenig nachließen. Wenn ich nachts nicht schlafen konnte, ging ich auf den Schulsportplatz und betrachtete das Trainingsgebäude, die Büros, die Kantine und die Schlafsäle, dich ich hatte bauen lassen, die Schule, für deren Aufbau ich so hart gearbeitet hatte. Das bedrückte mich sehr. Ich konnte nicht sagen, wie weit ich gereist war, wie sehr ich versucht hatte, mich bei anderen einzuschmeicheln, und wie sehr ich gelitten hatte, um diese Schule zu eröffnen. Und als ich endlich Erfolg damit hatte, wurde mir alles von meinem eigenen Sohn weggenommen. Das war mein Lebenswerk. Wenn ich an meinem Glauben festhielt, würde ich vielleicht alles verlieren. Der Gedanke war wie ein Messer ins Herz. Ich fühlte mich in dieser Zeit wirklich schwach und habe nachts immer heimlich geweint. Unter Tränen betete ich zu Gott: „Oh Gott, ich werde das Unternehmen verlieren, das ich über viele Jahre aufgebaut hab, und ich kann nicht loslassen. Bitte führe mich, damit ich diese Situation überstehe.“

Etwas später teilten die Brüder und Schwestern einige von Gottes Worten mit mir, die mir einen Weg der Praxis zeigten. Gottes Worte sagen: „Jetzt solltest du in der Lage sein, deutlich den genauen Weg zu sehen, den Petrus einschlug. Wenn du den Weg des Petrus klar erkennen kannst, dann wirst du dir des Werkes gewiss sein, das heute getan wird. Dann wirst du dich nicht beschweren oder passiv sein, oder dich nach irgendetwas sehnen. Du solltest die damalige Stimmung von Petrus erfahren: Er war von Kummer geplagt; er bat nicht mehr um eine Zukunft oder um irgendwelche Segnungen. Er suchte nicht nach Gewinn, Glück, Ruhm oder Reichtum in der Welt; er strebte nur danach, das sinnvollste Leben zu führen, nämlich die Liebe Gottes zu erwidern und Gott das zu widmen, was er für am allerwertvollsten hielt. Dann wäre er in seinem Herzen zufrieden(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Wie Petrus Jesus kennenlernte). Gottes Worte öffneten mir die Augen. Auch Petrus wurde wegen seines Glaubens von seiner Familie unterdrückt. Sie wollten, dass er etwas aus sich machte und der Familie Ruhm brachte, doch er ließ sich von ihnen nicht zurückhalten. Als der Herr Jesus ihn zu Sich rief, gab er alles auf, um dem Herrn zu folgen und nach einem sinnvollen Leben zu streben. Die Erfahrung von Petrus war für mich erleuchtend. Petrus hatte wahren Glauben an Gott und war in der Lage, alles aufzugeben, um Ihm zu folgen. Er strebte nach der Wahrheit, lernte Gott kennen und lieben und erlangte schließlich Gottes Anerkennung. Ich war erst seit kurzer Zeit gläubig und hatte nur ein oberflächliches Verständnis der Wahrheit, aber wenn ich an das Elend dachte, das mir mein früheres Streben nach Ruhm und Status gebracht hatte, war es für mich wirklich inspirierend, den Pfad zu sehen, den Petrus einschlug und der ihm Gottes Anerkennung gewann. Ich wollte seinem Beispiel folgen und wie Petrus von Ruhm und Ansehen ablassen und nach der Wahrheit streben. Etwas später beschloss ich, die Schule zu verlassen und weiterhin meinen Glauben zu praktizieren und eine Pflicht zu tun.

Ein paar Tage später erfuhren ein paar meiner alten Freunde aus der Armee, dass mein Sohn mich auf der Schule geworfen hatte, und wurden wirklich wütend. Sie kamen mit allen möglichen Ideen zu mir, wie ich sie zurückbekommen könnte. Meine Freunde und Verwandten prangerten alle die Ungerechtigkeit an, und der Dorfsekretär half mir mit einer offiziellen Bescheinigung, dass ich die Schule alleine aufgebaut hatte und niemand sonst einen Anteil besaß. Als ich das hörte, dachte ich, wenn mir meine Freunde aus der Armee halfen, die Schule zurückzubekommen, zusammen mit dieser Bescheinigung könnte ich mein früheres Ansehen wiedererlangen. Doch dann erkannte ich, dass ich wieder den Drang hatte, nach Ruhm und Status zu streben, also betete ich im Stillen zu Gott und bat Ihn, mir die Kraft zu geben, dem Fleisch zu entsagen. Nach meinem Gebet dachte ich an die Erfahrung von Hiob. Ihm wurde über Nacht sein ganzer Besitz weggenommen, und obwohl das für ihn sehr schmerzhaft war, verließ er sich nicht auf seine eigene Kraft, um ihn wiederzubekommen, sondern betete und unterwarf sich Gottes Anordnungen. Ich hatte nicht annähernd so viel besessen wie Hiob, aber wenn ich in dieser Situation nicht betete und mit Gott suchte, sondern mir alles aus eigener Kraft zurückholen wollte, wie unterwarf ich mich dann Gott? Wenn ich die Schule zurückbekäme und jeden Tag mit ihrer Leitung beschäftigt wäre, hätte ich nicht die Kraft, meinen Glauben zu praktizieren und meine Pflicht gut zu erfüllen. Jetzt, wo mein Sohn mir die Schule weggenommen hatte, konnte ich mich ganz und gar meinem Glauben und der Erfüllung meiner Pflicht widmen. Das war eine wundervolle Entwicklung, es war Gott, der mir den Weg zeigte. Bei diesem Gedanken wurde es hell in meinem Herzen. Ich erkannte, dass ich nie in der Lage war, die Schule loszulassen, weil ich zu verdorben war und zu viel Wert auf Ruhm und Status legte.

Etwas später las ich diesen Abschnitt aus den Worten des Allmächtigen Gottes: „In solch einem dreckigen Land geboren, wurde der Mensch von der Gesellschaft heftig verdorben, er wurde von feudalen Ethiken beeinflusst und er wurde an ‚Hochschulen‘ unterrichtet. Das rückständige Denken, die verdorbene Moralität, die gemeine Lebensanschauung, die verabscheuungswürdige Philosophie zum Leben, die äußerst wertlose Existenz und verkommene Lebensstile und Bräuche – all diese Dinge sind tief in das Herz des Menschen eingedrungen und haben sein Gewissen schwer untergraben und angegriffen. Infolgedessen ist der Mensch von Gott immer weiter entfernt und widersetzt sich Ihm immer mehr. Die Disposition des Menschen wird von Tag zu Tag bösartiger und es gibt keine einzige Person, die bereitwillig irgendetwas für Gott aufgeben wird, nicht eine einzige Person, die bereitwillig Gott gehorchen wird, noch darüber hinaus eine einzige Person, die bereitwillig die Erscheinung Gottes suchen wird. Stattdessen strebt der Mensch unter der Domäne Satans nur danach, Vergnügungen nachzugehen und sich im Land des Schlamms der Verderbtheit des Fleisches hinzugeben. Sogar wenn sie die Wahrheit hören, verschwenden die, die in Finsternis leben, keinen Gedanken darauf, sie in die Praxis umzusetzen, noch sind sie geneigt, Gott ausfindig zu machen, sogar dann nicht, wenn sie Seine Erscheinung erblickt haben. Wie könnte eine derart verkommene Menschheit irgendeine Aussicht auf Erlösung haben? Wie könnte eine derart dekadente Menschheit im Licht leben?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Eine unveränderte Gesinnung zu haben, bedeutet, in Feindschaft mit Gott zu sein). Gottes Worte offenbarten meinen exakten Zustand. Von klein auf hatten mir meine Eltern und meine Lehrer Dinge beigebracht wie: „Der Mensch kämpft sich aufwärts; Wasser fließt abwärts“, „Ohne Fleiß kein Preis“ und „Tue dich hervor und gereiche deinen Vorfahren zur Ehre“. Diese satanischen Philosophien waren tief in meinem Herzen verankert, wodurch ich eine falsche Ansicht über das Leben und was im Leben zählt entwickelte. Ich dachte, im Leben voranzukommen, besser zu sein als andere und Ruhm und Status zu erlangen sei der einzige Weg, ein rechtschaffenes und bedeutungsvolles Leben zu führen. Ich war bereit, große Mühsal auf mich zu nehmen, um mir einen Namen zu machen. Als ich meine Kampfsportschule aufbaute, war jeder Tag ganz besonders ermüdend, und ich benutzte das Geld, das ich im Schweiße meines Angesichts verdient hatte, um die Gunst von Regierungsbeamten zu gewinnen, mich bei ihnen einzuschmeicheln und sie zu beschwatzen, und lebte ohne jegliche Würde. Zu den Feiertagen schickte ich den Behördenleitern zahlreiche Geschenke aus Angst, beim kleinsten Fehltritt Probleme zu provozieren und Unglück heraufzubeschwören. All diese komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten erschöpfte mich geistig und körperlich, aber ich war viel zu tief verstrickt, als dass ich mich hätte befreien können. Die Leute um mich herum fingen an, alle möglichen abscheulichen Dinge zu tun, nachdem sie Ruhm und Status erlangt hatten, ließen sich auf Korruption und Bestechung ein, gingen zu Prostituierten, ins Spielkasino – es gab für sie keine Grenzen. Das ist genau die Art und Weise, wie Satan die Menschen verdirbt und ihnen schadet. Und dass mein Sohn die Schule an sich riss, die ich von Grund auf aufgebaut hatte, war auch, weil er von Ruhm und Reichtum besessen war. Er missachtete die Liebe zwischen Vater und Sohn, nur um diese Dinge zu bekommen. Mich erinnerte das an die alten kaiserlichen Familien, in denen sich Brüder, Väter und Söhne gegenseitig umbrachten, um den Thron an sich zu reißen. Das waren Satans Lügen und Täuschungen, die die Menschen so sehr verdarben, dass sie jegliche Menschlichkeit und Vernunft verloren. An diesem Punkt wurde mir klar, dass Ruhm und Reichtum die Ketten sind, mit denen Satan die Menschheit fesselt. Wenn wir nach Satans Philosophien leben und nach Ruhm und Reichtum streben, werden wir nur noch verdorbener und unser Leben nur noch mühevoller. Als ich tief im Sumpf von Ruhm und Reichtum steckte, waren es Gottes Worte, die mir zeigten, dass das Streben nach der Wahrheit der richtige Pfad im Leben und die sinnvollste Art zu leben ist. Aber ich war unter dem Joch satanischer Philosophien und von ihnen gefesselt, und als ich dann die Freuden von Geld, Ruhm und Status verlor, fiel es mir schwer, davon abzulassen, und ich war unglücklich. Ich wollte sogar einen Rechtsstreit führen, um all das zurückzubekommen. Ich war so töricht. Wenn ich so weitergemacht hätte, wäre ich nur weiter Satans Unheil ausgesetzt gewesen und am Ende zusammen mit ihm vernichtet worden. Der Herr Jesus sagte: „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?(Matthäus 16,26). Es stimmt. Ganz egal wieviel Geld oder Ansehen man hat, man kann sich damit nicht die Wahrheit und das Leben kaufen! Ich hatte den Besitz, den Ruf und den Status, die ich mir über einen Großteil meines Lebens hinweg erarbeitet hatte, verloren, aber durch diese Erfahrung erkannte ich, wie diese Dinge den Menschen schaden und was für erschreckende Konsequenzen es hat, ihnen nachzujagen. Ich erkannte auch den Sinn und die Bedeutung des Strebens nach der Wahrheit und war in der Lage, von diesen Dingen abzulassen, um Gott zu folgen und eine Pflicht zu tun. Das war Gottes Errettung und Seine Liebe für mich. Sobald ich Gottes Willen verstanden hatte, wollte ich nicht mehr mit meinem Sohn streiten oder ihn verklagen. Mir ging es nur darum, mich Gottes Herrschaft zu unterwerfen, nach der Wahrheit zu streben und eine Pflicht zu erfüllen.

Seitdem habe ich das Evangelium in der Kirche weitergegeben, und obwohl ich nicht mehr die Bewunderung anderer genieße, fühle ich mich weit mehr im Reinen mit mir selbst, und jeder Tag ist erfüllend. In meinem Herzen bin ich mir sicher, dass zu glauben und Gott zu folgen die beste Wahl und die sinnvollste Art zu leben ist. Dank sei Gott!

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