Die Konsequenzen einer überheblichen Disposition

Feb 19, 2024

Von Bernard, Philippinen

2006 ging ich noch aufs Gymnasium. Im Religionsunterricht baten die Lehrer mich oft, ein paar einleitende Wort zu sprechen und den Pastor vorzustellen, der predigen würde. Sie sagten, ich hätte eine gute, hochklingende Stimme. Viele meiner Mitschüler bewunderten mich und ich hielt mich für etwas Besseres. An der Uni lernte ich Kommunikationstechniken, dank denen ich eine starke Wirkung auf andere hatte. Ich fühlte mich anderen oft überlegen und war stolz auf mein Können. Nachdem ich den Glauben an den Allmächtigen Gott gefunden hatte, begann ich, meinen Freunden das Evangelium zu predigen. Der erste, dem ich das Evangelium predigte, war ein Bruder aus Honduras. Er nahm es an. Ich war sehr zufrieden. Danach predigte ich das Evangelium einem Kollegen aus Indien. Auch er nahm es bald an. Ich war noch zufriedener und fand, ich hätte echtes Format und Talent dafür, das Evangelium zu verbreiten. Später kündigte ich meinen Job, um mich voll und ganz der Verkündung des Evangeliums zu widmen. Da ich gut darin war, mit potenziell Bekehrbaren zu kommunizieren und anderen helfen konnte, wurde ich bald zum Gruppenleiter ernannt. Die Verantwortliche beauftragte mich auch, Schwestern Aileen und Agatha zu helfen, die gerade erst begonnen hatten, das Evangelium zu verbreiten, Ich fand, ich war besser als die anderen Brüder und Schwestern. Einmal besuchten Schwester Aileen und ich mit einem potenziell Bekehrbaren eine Versammlung. Ich fand, Aileen hielt nicht klar Gemeinschaft und schweifte oft ab. Nach der Versammlung wies ich sie wütend auf ihr Problem hin. Aileen reagierte negativ und sagte zu mir: „Bruder, du bist zu überheblich und viele Brüder und Schwestern wollen nicht mit dir zusammenarbeiten.“ Ich war sicher, sie kritisierte mich nur, wegen dem, was ich ihr gerade gesagt hatte. Daher dachte ich nicht, dass ich ein Problem hätte. Später beaufsichtigte ich sie und Agatha bei der Erfüllung ihrer Pflichten und stellte fest, dass beide Probleme hatten. Ich hielt keine Gemeinschaft über die Wahrheit mit ihnen, um ihnen zu helfen und ging einfach davon aus, dass sie keine Fortschritte machten. Ich sagte meiner Verantwortlichen, dass sie für die Evangeliumsarbeit ungeeignet wären. Sie wies mich auf meine überhebliche Disposition hin und sagte, ich sei unfähig, richtig mit den Schwächen anderer umzugehen. Außerdem schickte sie mir mehrere Passagen von Gottes Wort, in denen Gott Leute mit überheblichen Dispositionen entlarvt. Ich ignorierte es und meinte, diese Worte Gottes träfen auf mich nicht zu. Danach lud ich Leute ein, eine Predigt anzuhören und bezeugte das Werk Gottes in den letzten Tagen, ohne mich vorher mit den anderen abzusprechen. Manche der Anwesenden unterhielten sich gern mit mir und hörten gern zu, wenn ich Gemeinschaft hielt. Dadurch fühlte ich mich in meinem Talent bestärkt und fand, ich müsse nicht auf die Verantwortliche hören oder mit anderen zusammenarbeiten. Ich könnte das Evangelium allein predigen und meine Pflicht erfolgreich erfüllen. Erst später fand ich heraus, dass einige Leute dabei waren, die nicht die Kriterien zur Verkündung des Evangeliums erfüllten und ein Teil meiner Arbeit daher nutzlos gewesen war. Die Verantwortliche sagte, ich sei überheblich, rücksichtlos und kooperiere nicht mit anderen, was zu schlechten Ergebnissen bei meiner Arbeite führe. Wegen meines Verhaltens, wurde ich als Gruppenleiter entlassen und ausgerechnet durch Aileen ersetzt. Damit wurde ich nicht fertig. Meiner Meinung nach hätte ich aufgrund meiner Stärken nicht entlassen werden sollen. Damals war ich unfähig, diese Regelung zu akzeptieren und schlug vor, die Erfüllung dieser Pflicht aufzugeben. Damals war ich jedoch einfach zu stur und unfähig, über mich selbst nachzudenken.

Später wurde ich neu zugeteilt, um Neuankömmlinge zu bewässern. Bald wurde ich wieder zum Gruppenleiter ernannt und bekam Schwester Therese als Partnerin. Bei Versammlungen fiel mir auf, dass Thereses gemeinschaftlicher Austausch manchmal unvollständig war und sie manchmal die Fragen der Neuankömmlinge nicht gänzlich beantwortete. Ich schaute deshalb auf sie herab. Ich dachte bei mir: „Ist sie hierfür wirklich geeignet? Als Gruppenleiterin sollte sie in der Lage sein, die Fragen der Neuankömmlinge zu beantworten. Wenn ich sie so anschaue, wäre es am besten, sie würde erst eine Weile als Teil des Teams üben.“ Was mich noch mehr störte war, dass sie, wenn sie Probleme hatte, immer andere um Hilfe bat, aber selten mich. Ich dachte bei mir: „Ich kann diese Probleme lösen. Fragt sie statt mir andere, weil sie mich nicht respektiert?“ Bei einer späteren Besprechung wies die Verantwortliche uns auf einige unserer Probleme hin. Ich dachte an das Verhalten von Schwester Therese und konnte meine Unzufriedenheit nicht länger für mich behalten. Vor allen fragte ich unverblümt: „Ist Schwester Therese in der Lage, die Arbeit einer Gruppenleiterin zu bewältigen?“ Therese antwortete verletzt: „Ich tauge zu nichts. Ich kann Brüdern und Schwestern nicht dabei helfen, ihre Probleme zu lösen.“ Ich fühlte mich schuldig, als sie das sagte. Als wir uns später unterhielten, hatte ich das Gefühl, dass ich sie einenge. Aber selbst das führte nicht dazu, dass ich über mich selbst nachdachte. Ein anderes Mal fand ich, dass einer der neuen Brüder bei seiner Pflicht keine Ergebnisse erzielte und dass er ungeeignet wäre. Statt die Verantwortliche hinzuzuziehen oder es mit jemand anderem zu besprechen, entließ ich ihn einfach. Damals war ich wirklich überheblich. Erst später erfuhr ich, dass er Schwierigkeiten bei seiner Pflicht hatte. Ich hatte ihn willkürlich entlassen, ohne zu versuchen, seine Situation nachzuvollziehen. Nach seiner Entlassung wurde der Bruder sehr negativ. Als die Verantwortliche davon erfuhr, fragte sie mich: „Wieso hast du ihn entlassen, ohne es mit jemandem zu besprechen? Das war sehr überheblich und vermessen von dir. Ständig schaust du auf andere herab und engst sie ein. Wegen deines anhaltend schlechten Benehmens, bist du kein geeigneter Gruppenleiter mehr.“ Ich fühlte mich völlig verloren, als ich ein zweites Mal entlassen wurde. Ich fragte mich: „Warum habe ich es mit niemandem besprochen? Wieso tue ich ständig nur, was ich will? Hätte ich doch nur etwas mehr gesucht und die Angelegenheit mit den anderen besprochen. Dann hätte ich dieses Problem jetzt nicht.“ Die nächsten Tage hatte ich Halsschmerzen, übergab mich und fühlte mich schwach. Ich wusste, dass ich Gott erzürnt hatte und war sehr unglücklich.

Ich sprach danach mit einer Schwester über meinen Zustand. Sie schickte mir daraufhin einige Passagen von Gottes Wort. „Sei nicht selbstgerecht; nimm die Stärken anderer, um deine eigenen Defizite auszugleichen, beobachte, wie andere nach Gottes Worten leben; und prüfe, ob ihr Leben, ihre Handlungen und ihre Rede es wert sind, sie nachzuahmen. Wenn du andere für geringer als dich hältst, dann bist du selbstgerecht, selbstgefällig und für niemanden von Nutzen(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Kundgebungen Christi am Anfang, Kapitel 22). „Denke nicht, dass du ein geborenes Wunderkind bist, nur wenig niedriger als die Himmel, aber unendlich höher als die Erde. Du bist weit davon entfernt, schlauer als alle anderen zu sein – und man könnte sogar sagen, dass es einfach reizend ist, wie viel dümmer du als jeder andere der Menschen auf Erden bist, die Vernunft besitzen, da du von dir selbst eine viel so hohe Meinung hast und noch nie Minderwertigkeitsgefühle gehabt hast, als könntest du Meine Handlungen bis ins winzigste Detail durchschauen. Tatsächlich bist du jemand, dem es grundsätzlich an Verstand fehlt, weil du keine Ahnung hast, was Ich vorhabe, und erst recht ist dir nicht bewusst, was Ich jetzt gerade tue. Und so sage Ich, dass du noch nicht einmal einem alten Bauern gleichkommst, der sich auf dem Feld schindet, einem Bauern, der nicht die blasseste Erkenntnis vom menschlichen Leben hat, und dennoch beim Bestellen des Feldes sein ganzes Vertrauen in die Segnungen des Himmels setzt. Du verschwendest keinen einzigen Gedanken an dein Leben, du weißt nichts von Ruhm, geschweige denn besitzt du Selbsterkenntnis. Du bist so ‚erhaben über alles‘!(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Sind jene, die nicht lernen und unwissend bleiben, nicht Tiere?). Ich war bestürzt, nachdem ich Gottes Wort gelesen hatte. Ich fühlte mich durch Gottes Wort entlarvt. Ich hatte mich stets für begabter, schlauer und talentierter als andere gehalten. Ich fühlte mich immer überlegen, hielt viel von mir selbst und empfand andere als unwichtig. Ich entdeckte Schwächen im gemeinschaftlichen Austausch von Aileen und Agatha, deshalb schaute ich auf sie herab und mied sie. Ich beschloss, sie seien ungeeignet für die Evangeliumsarbeit und wollte sie nicht als Partnerinnen. Vor allem dann, wenn ich das Evangelium allein verbreitete, fühlte ich mich noch talentierter, meinte, ich könnte das Werk selbstständig vollenden und hätte es nicht nötig, mit anderen zusammenzuarbeiten. Als ich mit Therese zusammenarbeiten sollte, fand ich, ich sei talentierter als sie, schaute auf sie herab und dachte, sie sei nicht imstande, die Arbeit als Gruppenleiterin zu bewältigen. Ich hielt auch an meinem Verhalten fest, als ich den Bruder entließ. Ich entließ ihn eigenmächtig, ohne es mit jemandem zu besprechen, wodurch er in Negativität verfiel. Ich war so eingebildet, hatte immer getan, was ich wollte, und hatte mich nie bemüht die Meinungen anderer anzuhören, weil ich fand, meine Brüder und Schwestern seien im Vergleich zu mir unbedeutend. Ich wollte zu ihnen sagen: „Ich bin besser und talentierter als ihr.“ Die Folge war, dass ich meine Pflicht getan hatte, ohne Prinzipien anzustreben, mich selbst zum Gesetz gemacht hatte und Dinge getan hatte, die meine Brüder und Schwestern verletzt hatte. Gottes Wort beschämte mich sehr. Vor allem, als ich las: „Du verschwendest keinen einzigen Gedanken an dein Leben, du weißt nichts von Ruhm, geschweige denn besitzt du Selbsterkenntnis. Du bist so ‚erhaben über alles‘!“ Gottes Wort berührte mein Herz. Ich hatte immer viel auf mich gehalten und dabei nie in Betracht gezogen, ob meine Taten richtig waren. Ich war so eingebildet. Bauern, die das Land bewirtschaften, verstehen es, auf Gott zu vertrauen. Wenn mir hingegen etwas passierte, verstand ich es nie, nach Gottes Willen zu suchen. In meinem Herz war kein Platz für Gott. Ich verfügte über keinerlei Verständnis oder Erkenntnis meiner Selbst.

Später schickte mir die Schwester weitere Passagen aus Gottes Wort, die es mir ermöglichten, mich etwas besser zu erkennen. Der Allmächtige Gott sagt: „Es gibt viele Arten von verdorbenen Gesinnungen, die in der Gesinnung Satans inbegriffen sind, aber die offenkundigste und auffälligste ist eine arrogante Gesinnung. Arroganz ist die Wurzel der verdorbenen menschlichen Disposition. Je arroganter die Menschen sind, desto irrationaler sind sie, und je irrationaler sie sind, desto eher neigen sie dazu, sich Gott zu widersetzen. Wie ernst ist dieses Problem? Menschen mit arroganter Disposition halten nicht nur andere für minderwertiger als sie selbst, sondern am schlimmsten ist, dass sie sogar Gott gegenüber herablassend sind, und sie haben keine Gottesfurcht in ihren Herzen. Obwohl die Menschen zwar an Gott zu glauben und Ihm zu folgen scheinen, behandeln sie Ihn keineswegs wie Gott. Sie sind stets der Meinung, im Besitz der Wahrheit zu sein und halten große Stücke auf sich. Das ist das Wesen und die Wurzel einer arroganten Disposition und sie kommt von Satan. Deshalb muss das Problem der Arroganz gelöst werden. Zu glauben, besser als andere zu sein – das ist eine nichtige Sache. Das Entscheidende ist, dass die eigene arrogante Disposition einen davon abhält, sich Gott, Seiner Herrschaft und Seinen Anordnungen zu unterwerfen; eine solche Person neigt stets dazu, mit Gott um Macht über andere zu konkurrieren. Diese Art von Person verehrt Gott nicht im Geringsten, ganz zu schweigen davon, liebt sie Gott oder unterwirft sich Ihm(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). „Bei der Erschaffung des Menschen schenkt Gott unterschiedlichen Menschentypen unterschiedliche Stärken. Manche Menschen sind gut in Literatur, manche in Medizin, manche im gründlichen Studium einer Fähigkeit, manche in wissenschaftlicher Forschung, usw. Diese Stärken des Menschen werden ihnen von Gott verliehen. Sie sind nichts, womit man angeben sollte. Welche Stärken ein Mensch auch immer hat, sie bedeuten nicht, dass er die Wahrheit versteht, und erst recht nicht, dass er die Wirklichkeit der Wahrheit besitzt. Wenn ein Mensch mit irgendeiner Stärke an Gott glaubt, sollte er sie bei der Erfüllung seiner Pflicht einsetzen. Das erfreut Gott. Wenn jemand mit einer Stärke von sich angibt oder hofft, sie einzusetzen, um einen Handel mit Gott abzuschließen, dann ist er sehr irrational, und Gott missfällt so ein Mensch. Manche Menschen, die zu etwas Disziplin fähig sind, kommen zu Gottes Haus und glauben, etwas Besseres zu sein als die anderen. Sie wollen besondere Behandlung genießen und glauben, dass sie mit ihrer Fähigkeit ausgesorgt haben. Sie behandeln ihre Disziplin, als wäre sie eine Art Kapital. Wie arrogant das von ihnen ist. Wie also sollten solche Gaben und Stärken aufgefasst werden? Wenn es für sie einen Nutzen in Gottes Haus gibt, dann sind sie Werkzeuge, mit denen man eine Pflicht gut erfüllen kann, mehr nicht. Sie haben nichts mit der Wahrheit zu tun. Gaben und Talente, egal wie großartig, sind nicht mehr als menschliche Stärken und haben nicht im Geringsten mit der Wahrheit zu tun. Deine Gaben und Stärken bedeuten nicht, dass du die Wahrheit verstehst, geschweige denn, dass du die Wirklichkeit der Wahrheit besitzt. Wenn du deine Gaben und Stärken für deine Pflicht verwendest und diese Pflicht gut erfüllst, dann setzt du sie da ein, wo sie hingehören. Gott heißt das gut. Wenn du deine Gaben und Stärken einsetzt, um dich zu brüsten, indem du dich selbst bezeugst, ein eigenständiges Königreich errichtest, dann begehst du tatsächlich eine große Sünde – du wirst zum Hauptschuldigen im Widerstand gegen Gott geworden sein. Gaben werden von Gott gegeben. Wenn du deine Gaben nicht für eine Aufgabe verwendest, dann bist du wirklich ohne Gewissen und Vernunft und Gott gegenüber in großem Rückstand. Du begehst eine abscheuliche Ungehorsamkeit! Wie gut du deine Gaben und Stärken auch einbringst, es bedeutet nicht, dass du die Wirklichkeit der Wahrheit besitzt. Nur indem man die Wahrheit praktiziert und prinzipientreu handelt, kann man die Wirklichkeit der Wahrheit besitzen. Gaben und Talente bleiben für immer Gaben und Talente; sie stehen in keinem Bezug zur Wahrheit. Egal wie viele Gaben und Talente du hast oder wie erhaben dein Ruf und Status sind, sie sagen nie etwas darüber aus, ob du die Wirklichkeit der Wahrheit besitzt. Gaben und Talente werden nie die Wahrheit werden; sie stehen in keinem Bezug zur Wahrheit(Das Wort, Bd. 4, Die Antichristen entlarven: 8. Sie wollen, dass die anderen nur ihnen gehorchen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 3)). Gottes Wort ist sehr deutlich. Jeder von uns hat eigene Stärken, Fähigkeiten und Talente. Aber ganz gleich, welche Fähigkeiten jemand hat, sie bedeuten nicht, dass er die Wahrheit versteht, geschweige denn, dass er etwas Besseres ist. Die Stärken und Talente, die Gott uns gegeben hat, sind lediglich Werkzeuge, um unsere Pflicht zu tun. Sie haben nichts mit der Wahrheit zu tun. Diese Dinge hätten mich nicht mit Stolz erfüllen sollen. Stattdessen hätte ich richtig mit ihnen umgehen sollen. Nachdem ich eine gewisse Redegewandtheit erlangt hatte und es mir leicht fiel mit Menschen zu kommunzieren, fühlte ich mich überlegen und wollte dieses Können ausnutzen. Ich hielt mich für etwas Besseres, daher wurde ich immer überheblicher und aggressiver. Wenn ich meine Pflicht erfüllte und Ergebnisse erzielte, war ich noch stolzer auf mich, hielt niemanden für so wichtig wie mich und glaubte nur an mich selbst. Es ging so weit, dass ich bei meiner Pflicht nicht nach den Wahrheitsprinzipien suchte und mit niemandem zusammenarbeitete. Ich ignorierte die Hinweise meiner Verantwortlichen auf meine überhebliche Disposition und war weiterhin überzeugt im Recht und gut zu sein. Selbst als ich entlassen wurde, dachte ich keineswegs über mich nach und war weiterhin schamlos überzeugt von meiner Begabung, meinem Talent und meiner Fähigkeit, meine Pflicht ordentlich zu erfüllen. Ich reagierte widerstrebend und verärgert auf meine Entlassung und wollte sogar aufhören meine Pflicht zu tun. Diese überhebliche Disposition machte mich unfähig, mich selbst zu erkennen und den Rat anderer anzunehmen. Es mangelte mir an Selbsterkenntnis. In meinen Augen war mir niemand ebenbürtig und in meinem Herz war Gott nicht gegenwärtig. Meine Überheblichkeit war der Hauptgrund dafür, mich gegen Gott aufzulehnen und mich Ihm zu widersetzen. Und das in jeder Situation, die Er für mich arrangierte. In meinem Herz war kein Platz für Gott und weder fürchtete noch gehorchte ich Ihm. Oberflächlich tat ich meine Pflicht, aber wann immer mir etwas passierte, betete ich nicht zu Gott oder suchte Ihn. Bei meiner Pflicht suchte ich weder Wahrheit noch Prinzipen. Ich verließ mich in meinem Tun einfach auf meine überhebliche Disposition und verhielt mich scham- und rücksichtlos, was dazu führte, dass ich das Werk der Kirche störte. Das war wirklich böse! Wenn sich meine überhebliche Disposition nicht änderte, würde ich früher oder später zum Antichrist werden, der sich Gott widersetzt, und schließlich von Gott verstoßen und bestraft wird. Dank der Erleuchtung und Erhellung durch Gottes Wort erkannte ich dies deutlich. Ich hatte zwar einige Stärken, aber ich handelte immer mittels meiner überheblichen Disposition, suchte weder Wahrheit noch Prinzipien und meine Arbeit war fruchtlos. Es war eindeutig, dass ich nichts Besseres war. Ich erinnerte mich an Schwester Therese, die demütig die Anregungen anderer annehmen konnte, um ihre eigenen Schwächen wettzumachen. Sie erzielte immer bessere Ergebnisse bei ihrer Pflicht. Ich schämte mich sehr. Ich besaß nicht die Stärken meiner Schwester. Tatsächlich war ich ein Nichts und dennoch überheblich. Hätte ich meine Stärken und Talente weiter ausgenutzt, nicht auf Gottes Wort gehört und nicht die Wahrheit oder Prinzipien bei meiner Pflicht gesucht, dann würde ich, ungeachtet meiner Stärken, nicht von Gott gesegnet werden. Ich wäre nicht nur unfähig gewesen, meine Pflicht gut zu erfüllen, sondern hätte letztendlich meine Chance auf Errettung verpasst.

Später las ich eine weitere Passage von Gottes Wort: „Denkst du, irgendjemand ist vollkommen? Egal wie stark die Menschen sind oder wie fähig und talentiert, sie sind trotzdem nicht vollkommen. Die Menschen müssen das begreifen, es ist eine Tatsache. So sollte auch die Einstellung der Menschen in Bezug auf ihre eigenen Verdienste und Stärken oder Fehler sein; das ist die Rationalität, die Menschen besitzen sollten. Mit einer solchen Rationalität kannst du richtig mit deinen eigenen Stärken und Schwächen als auch mit denen von anderen umgehen, und das wird dich in die Lage versetzen, harmonisch an ihrer Seite zu arbeiten. Wenn du diesen Aspekt der Wahrheit verstanden hast und in diesen Aspekt der Wirklichkeit der Wahrheit eintreten kannst, dann kannst du mit deinen Brüdern und Schwestern harmonisch auskommen, auf deren Stärken zurückgreifen, um jegliche Schwächen, die du hast, auszugleichen. Auf diese Weise wirst du, ganz gleich welche Pflicht du gerade tust oder was du gerade machst, immer besser darin werden und Gottes Segen haben(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch Gottes Wort fand ich einen Weg der Praxis Ich sollte mich selbst in Gottes Wort erkennen und richtig mit meinen Stärken und Schwächen umgehen. Es ist ohnehin niemand perfekt und was Dinge angeht, die ich nicht verstehe, muss ich lernen, andere um Hilfe zu bitten auf ihre Mittel und Wege bauen. Früher dachte ich immer, ich stünde über allen und schaute auf alle herab. In Wirklichkeit hat jeder eigene Stärken und ich kann nicht weiter so viel auf mich selbst halten. Ich muss mich selbst herabsetzen, auf Augenhöhe mit meinen Brüdern und Schwestern sprechen und handeln, mehr über die Stärken und Verdienste anderer erfahren und harmonisch mit ihnen zusammenarbeiten. Wenn jemand etwas anregt, sollte ich darin nach Wahrheit und Prinzipien suchen und nicht immer davon ausgehen, dass ich Recht habe. Denn ich habe viele Schwächen, Unzulänglichkeiten, falsche Vorstellungen und Ansichten. Meine Sicht der Dinge ist ungenau. Auch deshalb, weil der Heilige Geist nicht immer nur in einer Person wirkt. Womöglich wirkt er in anderen Brüdern oder Schwestern.

Als die Brüder und Schwestern später verschiedene Vorschläge bei unseren Pflichten vorbrachten, versuchte ich, diese anzunehmen. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich das Evangelium verbreitete und Leute einlud, die Predigt zu hören, aber mich danach nicht unter vier Augen nach ihren Nöten erkundigte. Meine Verantwortliche erfuhr von meinem Problem und wies mich darauf hin, dass ich meine Pflicht nicht sorgfältig erfüllte. Anfangs konnte ich ihre Kritik nicht annehmen. Ich war der Ansicht, dass ich bereits bemüht war, mein Bestes zu geben, dass ich Verständnis für ihre Probleme und Nöte hatte, wenn wir zusammenkamen und mich nicht einzeln danach erkundigen müsste. Außerdem hatte ich es früher so gehandhabt und die Ergebnisse waren recht gut gewesen, daher musste ich es nicht so machen, wie die Verantwortliche sagte. Aber als ich das dachte, erkannte ich, dass darin aufs Neue meine überhebliche Disposition offenbart wurde. Deshalb gebot ich mir still zu sein, betete zu Gott und schaffte es, mich etwas zu beruhigen. Meine Verantwortliche wies mich auf Probleme bei meiner Arbeit hin und ich sollte ihren Rat und ihre Hilfe annehmen, damit ich bei meiner Pflicht immer bessere Ergebnisse erzielen konnte. Nachdem ich darüber nachgedacht hatte, begann ich, mit den potenziell Bekehrbaren zu kommunizieren, mich für sie zu interessieren, und zu sie fragen, ob sie irgendwelche Nöte hätten. Und dann tat ich, was ich konnte, um Gottes Wort zu finden, um Gemeinschaft mit ihnen zu halten. Sobald ich so praktizierte, verbesserten sich die Ergebnisse meiner Evangeliumsarbeit deutlich und ich erlebte, was für eine Freude es ist, mich selbst zurückzunehmen und die Wahrheit zu praktizieren. Seitdem versuche ich, auch kleine Anregungen von Brüdern und Schwestern immer anzunehmen. Wann immer ich so praktiziere, bringt es mir inneren Frieden und hilft mir dabei, meine Pflicht besser zu erfüllen. Ich bin Gott so dankbar!

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