Eine „Brieftaube“ bringt kritische Neuigkeiten

Dez 11, 2019

Von Su Jie, China

Eines Tages im Jahr 1999, kam der Pastor nach Ende einer Versammlung auf mich zu und sagte: „Su Jie, hier ist ein Brief für dich.“ Sobald ich ihn sah, wusste ich, dass er von einer Kirche kam, die ich in Shandong eröffnet hatte. Ich nahm den Brief, und als ich auf meinem Heimweg die Straße entlangging, fragte ich mich: „Dieser Brief ist so dick … ob sie wohl auf Schwierigkeiten gestoßen sind?“

Als ich nach Hause kam, konnte ich es kaum abwarten, den Brief zu öffnen, in dem Folgendes stand: „Schwester Su, Friede im Herrn sein mit dir! Ich schreibe dir, um dir unglaubliche Neuigkeiten mitzuteilen: Der Herr Jesus, unser Retter, nach dem wir Tag und Nacht gesehnt haben, ist wiedergekehrt. Er ist bereits ins Fleisch zurückgekehrt und vollbringt die Phase des Werkes, in der Er die Menschen mit Seinen Worten in China richtet und reinigt; Er hat das Zeitalter der Gnade beendet und das Zeitalter des Königreichs begonnen … Ich hoffe, dass du Gottes neues Werk annimmst und mit Gottes Schritt mithältst. Was auch immer du tust, verpasse nicht die Chance auf Gottes Errettung der letzten Tage.“ Als ich bis zu dieser Stelle gelesen hatte, war ich bestürzt: Sie waren nämlich nicht auf Schwierigkeiten gestoßen, sondern sie glaubten an den Östlichen Blitz! Ich war gespannt darauf, wer diesen Brief geschrieben hatte, also ging ich schnell zur letzten Seite über. Es stellte sich heraus, dass es Bruder Meng war, der ihn geschrieben hatte, und die Unterschriften der anderen Brüder und Schwestern der Kirche befanden sich auch am Ende des Briefes. Nachdem ich den ganzen Brief durchgelesen hatte, war ich entgeistert. Ich starrte eine Zeitlang ausdruckslos auf den Brief, bis ich mich wieder erholte und dachte: „Der Östliche Blitz bezeugt, dass der Herr wiedergekehrt ist und sie haben viele gute Schafe und Leitschafe aus verschiedenen Glaubensrichtungen weggestohlen. Ich hätte nie gedacht, dass Bruder Meng von der Shandong Kirche auch an den Östlichen Blitz glauben würde. Alle Brüder und Schwester dieser Kirche sind vom Östlichen Blitz gestohlen worden – was kann man da tun?“ Als mir dieser Gedanken kam, verspürte ich eine noch größere Dringlichkeit, aber Shandong lag zu weit weg, um dort hinzureisen, und ich kam hier nicht von der Arbeit weg. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nicht sofort dort hingehen. Ich fühlte mich hilflos und konnte nur weinen und zum Herrn beten: „Herr! Diese Brüder und Schwestern glauben noch nicht lange an Dich und sie haben noch keine stabile Grundlage. Bitte wache über sie …“

Danach ging ich die Bibel durch und griff zum Füller, um den ersten Brief an sie zurückzuschreiben. In meinem Brief stand Folgendes: „Brüder und Schwestern, in Jesus Christus rate ich euch respektvoll, vorsichtig zu sein. Paulus sagte: ‚Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, so doch kein anderes ist, außer, daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht! Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht.‘ (Galater 1,6-9) Brüder und Schwestern, euch vor den Herrn zu bringen, war keine leichte Aufgabe; wie konntet ihr den Herrn so schnell verraten? Eure geistige Größe ist zu gering – hört nicht unbekümmert auf andere Wege! Ihr müsst auf mich hören, denn was ich euch weitergegeben habe, ist der wahre Weg. Nur der Herr Jesus Christus ist unser Retter. Das müsst ihr für immer aufrechterhalten …“ Erst als ich mit dem Schreiben fertig war und den acht Seiten langen Brief betrachtete, fühlte ich mich beruhigt. Ich dachte: „Ich habe alles geschrieben, was ich schreiben musste, habe alle Schriften hinzugezogen, die es hinzuzuziehen gab, und alle Ratschläge und Zusprachen geschrieben, die ich schreiben musste. Ich glaube, sobald sie das lesen, werden sie bestimmt antworten und ihren Fehler einsehen.“

Zwei Wochen später erhielt ich diese Antwort: „Schwester Su, wir können nicht von allem berichten, was wir gesehen und gehört haben, denn der Allmächtige Gott, an den wir glauben, ist der wiedergekehrte Herr Jesus. Wir unterstützen den wahren Weg und schreiten voran; wir haben den Herrn nicht abseitig verraten, sondern folgen den Schritten des Herrn. Du hattest folgende Worte von Paulus erwähnt: ‚Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, so doch kein anderes ist, außer, daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren.‘ (Galater 1,6-7) Es gibt einen Hintergrund zu dem, was Paulus sagte. Wir müssen die Bibel nur studieren, um zu wissen, dass das ‚andere Evangelium‘, von dem Paulus damals sprach, sich auf die Pharisäer bezog, die von den Menschen verlangten, sich an Jehovas Gesetz zu halten; es bezog sich nicht auf Menschen der letzten Tage, die das Evangelium des Königreichs verbreiten, Zeugnis davon ablegen, dass der Herr ins Fleisch zurückgekehrt ist und Sein Werk des Gerichts beginnend am Hause Gottes vollbringt. Als Paulus diesen Brief an die galatischen Kirchen schrieb, predigte überhaupt niemand das Evangelium von Gottes Königreich. Deshalb bezieht sich das ‚andere Evangelium‘, von dem Paulus sprach, nicht darauf, dass der Herr wiederkehrt und Sein Werk des Gerichts der letzten Tage beginnend am Hause Gottes vollbringt. Diese Phase des Werks des Gerichts, für die der Herr jetzt wiedergekehrt ist, um sie durchzuführen, erfüllt die Prophezeiung im Buch der Offenbarung: ‚Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern, und sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen.(Offenbarung 14,6-7) Hier bezieht sich das ‚ewige Evangelium‘ auf das Evangelium des Königreiches. Außerdem wurde den Jüngern des Herrn Jesus diese letzte Errettung vor langer Zeit durch den Heiligen Geist offenbart. Wie Petrus sagte: ‚Denn es ist Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes.(1 Petrus 4,17) ‚Euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.‘ (1 Petrus 1,5) Schwester Su, ist die Wiederkunft des Herrn nicht das, wonach wir uns als Gläubige sehnen? Jetzt ist der Herr tatsächlich zurückgekehrt; wir müssen demütige Suchende sein. Wir dürfen uns auf keinen Fall so verhalten, wie die Pharisäer dem Herrn Jesus gegenüber, Gottes erster Menschwerdung. Sie benutzten blind das Bibelwissen und ihre Vorstellungen und Auffassungen, um Gottes neues Werk einzuschränken, den Herrn zu verurteilen und sich Ihm zu widersetzen, weil sich der Herr Jesus nicht an das Gesetz hielt, und sie kreuzigten den Herrn. Die Pharisäer glaubten nur an Gott Jehova, akzeptierten jedoch nicht die Menschwerdung von Gott Jehova – das Werk des Herrn Jesus – und schließlich verdammte und verfluchte sie der Herr. Ist diese blutige Lektion es nicht wert, dass wir darüber nachdenken? Niemand kann leugnen, dass der Herr Jesus unser Retter ist. Wenn wir aber nur den Herrn Jesus annehmen, die Wiederkunft des Herrn aber nicht annehmen, sind wir dann nicht genauso wie die Pharisäer? Sind wir dann nicht zu Menschen geworden, die an Gott glauben, sich Ihm aber widersetzen? Außerdem, Schwester Su, können wir nicht einfach das tun, was du sagst, weil du uns das Evangelium des Herrn gepredigt hast. An was wir glauben, ist Gott. Petrus und die anderen Apostel sagten einmal: ‚Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.‘ (Apostelgeschichte 5,29) Und vor allem in Angelegenheiten, die das Kommen des Herrn anbelangen, können wir nicht einfach auf andere Menschen hören. Wir haben bereits entschieden, dass das Wort des Allmächtigen Gottes die Stimme Gottes ist. Wir hoffen, dass auch du es dir näher ansehen wirst.“

Beim Lesen des Briefes war ich empört und nicht im Geringsten überzeugt. Ich stürzte mich auf mein biblisches Nachschlagewerk und blätterte zur Einführung zum Buch der Galater. Ich las sie aufmerksam durch und war sehr überrascht: Es stimmte tatsächlich! Das „andere Evangelium“, von dem Paulus sprach, bezog sich tatsächlich darauf, dass die Pharisäer die Menschen dazu brachten, sich an Jehovas Gesetze zu halten; es bezog sich ganz gewiss nicht auf das Urteilswerk des Herrn bei Seiner Wiederkunft, das am Hause Gottes beginnt. Wie kam es, dass ich all die Jahre nicht bemerkt hatte, dass dieser Vers damit zusammenhing? Kein Wunder, dass sie nicht überzeugt waren. Doch dann kam ich auf eine andere Denkweise: Selbst wenn das, was ich sagte, falsch war, konnte das immer noch nicht beweisen, dass der Herr wiedergekehrt ist, so wie sie es predigten. Ich las den Brief noch einmal von Anfang bis Ende und je mehr ich ihn las, desto zorniger wurde ich. Ich dachte: „Sie sind erst seit so kurzer Zeit fort und ich hätte nie gedacht, dass sie die Frechheit besitzen würden, bei mir einen so hohen Ton anzuschlagen und dazu noch wagen … es wagen, mich einen Pharisäer zu nennen. Ich hasse die Pharisäer mehr als jeder andere. Wie könnte ich mich bloß dem Herrn widersetzen, wie es die Pharisäer taten? Ich habe so viele Jahre hart gearbeitet und mich Tag und Nacht für die Gläubigen abgemüht. Wie konnten sie das nicht wissen?“ Je mehr ich darüber nachdachte, umso ärgerlicher wurde ich, und ich dachte: „Nein, wie kann eine Handvoll Gläubige, die noch feucht hinter den Ohren sind, mich bei einer Debatte schlagen? Ich habe die Bibel so oft gelesen – es kann nicht sein, dass ich diese Debatte nicht gewinnen kann.“

Also zückte ich wieder meinen Füller und schrieb ihnen einen zweiten Brief zurück: „Brüder und Schwestern, Friede sei mit euch im Herrn! Es war sehr ärgerlich für mich, euren Brief zu lesen. Ich verlange nicht von euch, dass ihr das tut, was ich sage – ihr habt meine Absicht wirklich falsch verstanden. Ich befürchte, dass ihr den Weg des Herrn Jesus verlasst, denn der Herr Jesus sagte: ‚So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr's nicht glauben. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten.(Matthäus 24,23-24) Außerdem sagte Paulus: ‚So sei nun stark, mein Sohn, durch die Gnade in Christo Jesu. Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren. Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi.‘ (2 Timotheus 2,1-3) Liebe Brüder und Schwestern, im Namen des Herrn Jesus Christus ermahne ich euch, dass in den letzten Tage gefährliche Zeiten bevorstehen und dass ihr niemandem glauben dürft, der das Kommen des Herrn predigt. Wir müssen äußerst vorsichtig sein und die Worte des Herrn beachten, um nicht den falschen Weg einzuschlagen und den Herrn zu verärgern!“

Zwei Wochen später bekam ich einen weiteren Brief von ihnen, in dem stand: „Schwester Su, die Schriftstellen, die du für uns gefunden hast, liegen nicht falsch, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, was der Herr Jesus mit diesen Worten meinte und dürfen den Willen des Herrn nicht missverstehen. Der Herr Jesus sagte uns deutlich, dass falsche Christi erscheinen würden, wenn der Herr in den letzten Tagen kommt, und dass falsche Christi sich als das ausgeben würden, was sie nicht sind, indem sie den Namen des Herrn benutzen und Wunder zeigen, um Menschen zu täuschen. Der Herr sagt uns damit, dass wir Urteilskraft üben sollen; Er sagt nicht, dass alle, die das Kommen des Herrn predigen, falsch sind. Wenn, wie du sagst, alle, die das Kommen des Herrn predigen, falsch sind und wir uns vor ihnen hüten und sie ablehnen müssen, würden wir dann nicht sehr wahrscheinlich dem Herrn Jesus die Tür schließen, der wieder Fleisch geworden ist? Wir sagen das, weil der Herr Jesus sagte, Er würde zurückkehren. Es ist offensichtlich, dass diese Art von Anschauung nicht mit dem Willen des Herrn übereinstimmt. Bezüglich dessen, wie man den wahren Christus und falsche Christi voneinander unterscheidet, haben wir eine Textstelle der Worte des Allmächtigen Gottes für dich abgeschrieben und hoffen, dass du sie dir genau ansehen wirst. Der Allmächtige Gott sagte: ‚Sollte heutzutage eine Person erscheinen, die Zeichen und Wunder zur Schau stellen, Dämonen austreiben, heilen und viele Wunder vollbringen kann, und sollte diese Person behaupten, dass sie das Kommen Jesu ist, dann wäre dies eine Nachahmung böser Geister und ihre Imitation Jesu. Denkt daran! Gott wiederholt nicht dieselbe Arbeit. Die Arbeitsphase Jesu ist bereits vollendet worden und Gott wird diese Arbeitsphase nie wieder ausführen.(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Gottes heutiges Werk kennen) Gottes Werk kann unmöglich für immer unveränderlich sein. Gottes Werk ist immer neu, niemals alt und es wiederholt sich nie. Gottes Werk im Zeitalter des Gesetzes und im Zeitalter der Gnade waren zwei verschiedene Phasen des Wirkens. In den letzten Tagen hat Gott durch Seine Worte bereits eine Phase des Werks des Richtens und Reinigens der Menschen vollbracht, den Bedürfnissen der Menschheit entsprechend. Dies ist eine Phase der gründlichen Reinigung und Errettung der Menschen. Dieses Werk ist neuer, höher und praktischer als das vorherige Werk. Aus jeder Phase von Gottes Werk können wir die Wahrheiten ersehen, die Er zum Ausdruck bringt, sowie die Weisheit, Autorität und Kraft Seines Werkes. Falsche Christen sind jedoch von bösen Geistern besessen und verfügen nicht über das Wesen Gottes. Die Wahrheit fehlt ihnen gänzlich und so sind sie unfähig, Wahrheiten zum Ausdruck zu bringen und sie sind unfähig, Gottes Allmacht, Weisheit und Gottes Disposition zum Ausdruck zu bringen. Es ist klar, dass falsche Christi Gottes Werk überhaupt nicht verrichten können. Falsche Christi können nur das Werk imitieren, das der Herr Jesus bereits vollbracht hat, die Kranken Heilen, Dämonen austreiben und einige gewöhnliche Wunder vorzeigen, um sich als Christus auszugeben, in dem Bemühen, Menschen zu täuschen. Schwester, wir benötigen ein reines Verständnis von den Worten des Herrn; wir können den Willen des Herrn nicht falsch interpretieren, geschweige denn uns ins eigene Fleisch schneiden, nur weil in den letzten Tagen falsche Christi auftauchen. Wir können es nicht unterlassen, das Werk der Wiederkunft des Herrn zumindest zu studieren …“

Obwohl die ganze Gemeinschaft der Brüder und Schwestern in diesem Brief gut begründet war, hatte ich keineswegs die Absicht, mich darum zu bemühen oder darüber nachzudenken. Mich interessierte nur, ob sie die Schriftstellen, die ich für sie herausgesucht hatte, akzeptierten und zum Herrn zurückkehrten oder nicht. Ich dachte an diese zwei Debatten über unsere Korrespondenz zurück und mir wurde klar, dass sie nicht im Geringsten überzeugt worden waren. Ganz im Gegenteil, ich hatte ihnen ermöglicht, mich in Grund und Boden zu reden, in dem Ausmaß, dass ich mein Gesicht völlig verloren hatte. Ich betete eilig zum Herrn, nahm dann die Bibel und alle meine geistlichen Bücher und breitete sie auf meinem Bett aus. Ich blätterte sie durch, weil ich eine Grundlage finden wollte, um sie zu widerlegen. Abgesehen von dem Geräusch beim Umblättern der Seiten, war das Zimmer völlig still. Ehe ich mich versah, wurde es Nacht, und ich hatte immer noch nichts gefunden. Ich war so müde, dass ich tief seufzte und dachte: „Es ist wirklich nicht einfach, mit einer Antwort auf diesen Brief aufzuwarten.“ Mir blieb nur, meinen Füller zur Hand zu nehmen und zu schreiben: „Brüder und Schwestern, als ich euren Brief las, bekam ich das Gefühl, dass ihr nicht mehr die lieblichen kleinen Lämmer seid, die ihr einmal wart. Ihr wollt nicht auf mich hören, ihr besteht darauf, den Weg des Herrn zu verlassen und ihr stellt euch mir so sehr entgegen. Ich denke, euer Verhalten macht den Herrn traurig und ich bin auch sehr traurig. Möge der Herr Jesus euch bewegen und möge dieser Brief euch bald umkehren lassen. Amen!“

Einige Wochen später erhielt ich eine weitere Antwort von ihnen, doch zu meiner Enttäuschung, hatten meine Liebe und mein Zuspruch sie nicht zur Umkehr bewegt. Im Gegenteil, sie teilten mir barsch und kategorisch Folgendes mit: „Schwester Su, du hast uns konvertiert, das stimmt. Aber der Eine, dem wir danken sollten, ist der Herr. Denn es war der Herr, der uns, diese verlorenen und umherwandernden Schafe, mit deiner Hilfe zu einer Herde zusammengetrieben hat. Du warst nur ein Diener, der sich um die Herde kümmerte, doch nur der Herr Jesus ist unser wahrer Hirte. Wie der Herr Jesus sagte: ‚Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen.(Johannes 10,14) Der Herr vertraut jeder Person, die für Ihn arbeitet, Schafe an. Die Verantwortung einer Person ist es nur, sich um sie zu kümmern, und wenn der Herr wiederkehrt, sollte sie Ihm die Herde zurückgeben. Schwester Su, wir alle kennen das Gleichnis der bösen Weingärtner, von dem der Herr Jesus in der Bibel sprach. Um das Gut gewaltsam einzunehmen, streckten die Weingärtner die Knechte nieder, die gekommen waren, um die Früchte zu ernten. Als der Hausvater seinen Sohn schickte, töteten sie den Sohn, um das Gut in Besitz zu nehmen. Wenn nun der Hausvater zurückkommt, wie wird er mit diesen bösen Weingärtnern umgehen? Wir dürfen nicht wie sie sein. Der Herr ist jetzt wiedergekehrt und wir sollten dem Herrn die Schafe des Herrn übergeben. Das ist die Vernunft, die wir besitzen müssen.“

Dieser Brief machte mich wirklich sprachlos. Ich dachte mir: „Wie können sie von einem Augenblick zum anderen ein solches Verständnis erlangen? Erst vor zwei Jahren bin ich nach Shandong gegangen und habe diese Kirche gegründet. Als ich fortging, waren sie in ihrem Glauben noch wie ‚Babys‘. Ich hätte nie gedacht, dass ihre Worte so viel Kraft beinhalten könnten, nachdem sie den Östlichen Blitz erst vor wenigen Monaten angenommen haben, oder dass sie in der Lage sein würden, so eine perfekte Bibelstelle zu finden, um mich bei einer Debatte zu schlagen, sodass mir die Worte fehlen, um ihnen zu kontern.“ In diesem Moment war ich bitter enttäuscht und spürte, dass an dem Entschluss dieser Brüder und Schwestern, dem Östlichen Blitz zu folgen, nicht zu rütteln war, dass sie nicht vorhatten, umzukehren. Ich wusste, dass ich nicht in der Lage sein würde, sie zur Umkehr zu überreden. Ich fühlte mich völlig schwach und kraftlos und schickte ihnen widerstrebend einen vierten Brief, in dem ich sagte: „Wie ihr wollt. Wie es seit jeher in der Bibel steht, was von Gott kommt, wird erfolgreich sein und was vom Menschen kommt, wird besiegt. Schreibt mir nicht mehr. Ich hoffe, dass ihr an eurem Glauben und eurer Liebe zu Jesus Christus festhalten könnt.“

Nachdem ich Gottes Werk der letzten Tage abgelehnt hatte, das die Brüder und Schwestern mir weitergegeben hatten, war mein Geist dunkler und schwächer geworden und mein allgemeiner Zustand hatte sich verschlechtert. Auch wenn ich oft fastete und betete und darüber nachdachte, auf welche Weise ich wohl gegen den Herrn gesündigt hatte, konnte ich den Willen Gottes nie begreifen und ich konnte die Gegenwart des Herrn einfach nicht spüren. Während dieser Zeit geschah es, dass die Pastoren und Ältesten falsche Anschuldigungen gegen mich vorbrachten, ich würde um das Geld der Opfergaben wetteifern und sie drängten mich erfolgreich aus der Kirche. Mir ging es sehr schlecht und ich wusste nicht, wohin ich mich wenden sollte. Oft ging ich zum Flussufer und sang das Loblied „Herr, Du bist mein engster Freund“, während ich weinte. Ich sehnte mich danach, dass der Herr bald zurückkehren würde, damit Er mich von meinen Leiden befreite.

Als ich sechs Monate später eines Tages gerade dabei war, das Mittagessen zu kochen, hörte ich, wie meine Schwiegermutter vor der Eingangstür meinen Namen rief. Ich öffnete die Tür und sah eine junge Frau mit zarten Gesichtszügen hinter meiner Schwiegermutter stehen. Meine Schwiegermutter sagte: „Diese junge Schwester ist gekommen, um dich zu sehen. Sie hatte eine Adresse, konnte dich aber nicht finden, also ist sie zur Kirche gegangen. Sie hat gesagt, dass sie dich dringend sehen müsse, also habe ich sie schnell hergebracht.“ Ich musterte die Schwester sorgfältig und dachte: „Warum habe ich das Gefühl, sie nicht zu kennen?“ Als sie mich sah, kam sie direkt zu mir herüber, nahm meine Hand und sagte aufgeregt: „Du bist also Schwester Su. Endlich habe ich dich gefunden!“ Ihr Verhalten machte mich stutzig, also sah ich sie überrascht an und fragte: „Wer bist du? Sind wir uns vorher schon einmal begegnet?“ Sie antwortete enthusiastisch: „Schwester, mein Name ist Wang. Ich komme wegen Bruder Meng und Schwester Zhao aus Shandong. Bruder Meng und die anderen haben der hiesigen Kirche des Allmächtigen Gottes einen Brief geschickt und uns gebeten, dich unbedingt ausfindig zu machen. Sie haben uns damit betraut, dir das Evangelium des Königreichs weiterzugeben, weil sie viel zu sehr beschäftigt sind und sie hatten wirklich keine Zeit, persönlich zu kommen. Ich habe keine Ahnung, durch wie viele Hände dieser Brief gegangen ist, aber er ist eine Weile umhergereist, bevor er uns erreicht hat. Ich bin so oft vorbeigekommen und habe nach dir gefragt. Es war nicht leicht, dich zu finden.“ An dieser Stelle schluckte die junge Schwester und legte den Brief in meine Hand. Ich nahm ihn und las: „Schwester Su ist eine wahre Gläubige. Bitte, du musst sie finden und ihr Gottes Evangeliums des Königreichs weitergeben …“ Als ich diese Worte las, erwärmte sich mein Herz und meine Tränen flossen unaufhaltsam. Meine Schwiegermutter war bewegt und sagte: „Das ist wirklich dem Herrn zu verdanken! Das ist wirklich die Liebe des Herrn!“ Ich sah diese aufrichtige, junge Schwester an und dachte über die bewegenden, herzlichen Worte in diesem Brief nach. Ich konnte die Dringlichkeit der Brüder und Schwestern spüren, mit mir das Evangelium der Wiederkunft des Herrn zu teilen. Aus dem inneren meiner Seele sagte mir meine Intuition, dass diese Liebe von Gott kam. Nur Gott liebt jede einzelne Seele auf diese Art und Weise und sorgt sich zutiefst um jeden Menschen, der wirklich an Gott glaubt. Und so entschied ich in diesem Moment, mich um das Werk der letzten Tage des Allmächtigen Gottes zu bemühen und es zu studieren. Ich konnte es nicht länger ablehnen. Enthusiastisch sagte ich zu ihr: „Schwester, komm rein und setz dich.“ In ihren Augen glitzerten noch Tränen und sie nickte glücklich.

Wir aßen etwas und dann rief ich meine Mitarbeiterin, Schwester Zhang auch hinzu. Mein Mann erfuhr, dass wir Gemeinschaft halten würden und bat um einen freien Tag. Die junge Schwester fragte herzlich: „Schwester, im Brief von Bruder Meng steht, dass sie dir mehrere Briefe über Gottes Werk der letzten Tage geschrieben hatten, du es aber nicht annehmen wolltest. Ich frage mich, was du darüber denkst. Schwester, wenn du irgendwelche Schwierigkeiten hast, bitte teile sie; wir können gemeinsam Gemeinschaft halten und suchen.“ Ich sagte: „Da du mich darum bittest, werde ich mich öffnen und es mit dir teilen. Ich habe Angst gehabt, von falschen Christi eingenommen zu werden, die in den letzten Tagen erscheinen. Deshalb habe ich mich an ‚alle, die vom Kommen des Herrn predigen, sind falsch‘ gehalten, und so habe ich mich nie näher mit Gottes Werk der letzten Tage beschäftigt. Später habe ich ein wenig über das nachgedacht, was Bruder Meng und die anderen in ihren Briefen sagten, und mir überlegt, dass es alles einen Sinn ergab. Jedes Evangelium über die Wiederkunft des Herrn blindlings abzulehnen, weil in den letzten Tage falsche Christi erscheinen, ist wirklich, sich ins eigene Fleisch zu schneiden. Wenn wir aber die Wiederkunft des Herrn begrüßen wollen, müssen wir fähig sein, zwischen dem wahren Christus und falschen Christi zu unterscheiden. Da du nun hier bist, bitte führe mit uns Gemeinschaft darüber.“ Schwester Zhang, mein Mann und meine Schwiegermutter, nickten ebenfalls zustimmend.

Dann las uns die Schwester eine Textstelle aus den Worten Gottes vor, in denen der Allmächtige Gott Folgendes sagte: „Eine derartige Sache zu studieren, ist nicht schwierig, verlangt aber von jedem von uns, diese Wahrheit zu kennen: Er, der Gottes Menschwerdung ist, wird die Wesensart Gottes haben, und Er, der Gottes Menschwerdung ist, wird den Ausdruck Gottes besitzen. Da Gott Fleisch wird, wird Er das Werk hervorbringen, das Er tun muss, und da Gott Fleisch wird, wird Er zum Ausdruck bringen, was Er ist, und in der Lage sein, dem Menschen die Wahrheit zu bringen, dem Menschen Leben zu verleihen und dem Menschen den Weg zu zeigen. Fleisch, das nicht den Wesenskern Gottes enthält, ist sicherlich nicht der menschgewordene Gott; daran gibt es keinen Zweifel. Um zu ermitteln, ob es Gottes menschgewordenes Fleisch ist, muss der Mensch dies aus der Disposition bestimmen, die Er zum Ausdruck bringt, und den Worten, die Er spricht. Was so viel heißt wie, ob oder ob es nicht Gottes menschgewordenes Fleisch ist und ob oder ob es nicht der wahre Weg ist, muss nach Seinem Wesenskern beurteilt werden. Und so ist bei der Bestimmung[a], ob es das Fleisch des menschgewordenen Gottes ist, der Schlüssel, auf Seinen Wesenskern zu achten (Sein Werk, Seine Worte, Seine Disposition und vieles mehr), und nicht auf die äußere Erscheinung. Wenn der Mensch nur Seine äußere Erscheinung sieht und Seinen Wesenskern übersieht, dann zeigt das die Unwissenheit und Naivität des Menschen.(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Vorwort) Nachdem wir Gottes Worte gelesen hatten, sagte diese junge Schwester in Gemeinschaft: „Wir können den Worten des Allmächtigen Gottes entnehmen, dass der Schlüssel zur Unterscheidung zwischen dem wahren Christus und falschen Christi der ist, auf ihr Wesen zu achten. Man kann es an ihrem Wirken, ihren Worten und ihrer Disposition erkennen. Der Herr Jesus sagte einmal: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.(Johannes 14,6) Da Er Gott im Fleisch war, konnte Er ganz klar die Wahrheit zum Ausdruck bringen und Gottes eigenes Werk tun; Er konnte auch Gottes eigene Disposition zum Ausdruck bringen und das, was Er hat und ist. Genau so, wie der Herr Jesus im Zeitalter der Gnade viele Wahrheiten zum Ausdruck brachte, eine Disposition zum Ausdruck brachte, die hauptsächlich Barmherzigkeit und Liebe aufwies, und das Werk der Erlösung der ganzen Menschheit vollbrachte. Anhand des Werks und der Worte des Herrn Jesu sowie der Disposition, die Er zum Ausdruck brachte, können wir uns sicher sein, dass Jesus Christus die Wahrheit, der Weg und das Leben war, dass Er der fleischgewordene Gott Selbst war. Jetzt ist der Allmächtige Gott gekommen und hat alle Wahrheiten zum Ausdruck gebracht, um die Menschheit zu reinigen und zu retten; Er hat das Werk der letzten Tage des Richtens und Züchtigens der Menschen vollbracht. Die Worte des Allmächtigen Gottes offenbaren die Wahrheit über das Verderben der Menschheit durch Satan sowie die Natur und das Wesen des Menschen. Sie teilen uns alle Aspekte der Wahrheit mit wie etwa, was das Erlangen von Errettung ist, was der Wandel der Disposition ist und den Weg, dies zu erreichen, sowie was das zukünftige Ziel der Menschheit ist und was das Ende für alle Arten von Menschen sein wird. Seine Worte offenbaren auch die Geheimnisse von Gottes sechstausendjährigem Führungsplan und der Fleischwerdungen, außerdem bringen sie Gottes inhärente Disposition, Sein Wesen, zum Ausdruck und was Er hat und ist. Sofern wir Gottes Worte sorgfältig lesen, werden wir erkennen können, dass die Worte, die der Allmächtige Gott äußert, die Stimme des Geistes der Wahrheit sind, der Weg des Gerichts in den letzten Tagen. Das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen hat die Prophezeiungen in der Bibel erfüllt, wie ‚Daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes.(1 Petrus 4,17)Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.(Johannes 16,13) und ‚Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon seinen Richter; das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.(Johannes 12,48) Die Wahrheiten, die der Allmächtige Gott ausgedrückt hat, das Werk des Richtens, Züchtigens und Reinigens der Menschen, dass Er vollbracht hat, und die von Gerechtigkeit geprägte Disposition, die der Allmächtige Gott zum Ausdruck gebracht hat, bestätigen alle vollkommen, dass der Allmächtige Gott die Manifestation Christi der letzten Tage ist. Doch im Gegensatz hierzu besitzen falsche Christi nicht das Wesen Gottes. Die meisten von ihnen sind von bösen Geistern besessen oder extrem arrogante Dämonen und böse Geister, denen es völlig an Verstand fehlt. Sie können weder Wahrheiten ausdrücken, um den Menschen Nahrung bereitzustellen, noch können sie richtend wirken, um Menschen zu reinigen. Sie können jene törichten, unwissend, verwirrten Menschen, die sich ihre Bäuche mit Brot vollschlagen wollen, um den Hunger zu lindern, nur täuschen, indem sie ihnen einfache Zeichen und Wunder vorführen. Deshalb ist es für uns sehr einfach, zwischen dem wahren Christus und falschen Christi, nach diesem einen Prinzip, zu unterscheiden: Christus ist die Wahrheit, der Weg und das Leben. Das entspricht vollkommen dem Willen Gottes.“

Als ich der Gemeinschaft der Schwester zuhörte, kaute ich dies in Gedanken immer wieder durch: „Ich habe all diese Jahre an den Herrn geglaubt, aber noch nie eine derartige Gemeinschaft gehört. Nun sprechen die Worte des Allmächtigen Gottes so deutlich darüber, zwischen dem wahren Christus und falschen Christi zu unterscheiden; es scheint, als könnten die Worte des Allmächtigen Gottes tatsächlich die Stimme des Heiligen Geistes sein. O Herr! Ich habe immer ungeduldig auf Deine Wiederkunft gewartet, doch während der letzten Jahre, habe ich mich nur darauf konzentriert, vor falschen Christi auf der Hut zu sein und habe es kaum beherzigt, zu suchen. Ich habe Deine Wiederkunft, um das Urteilswerk der letzten Tage zu vollbringen, nie untersucht, wie es die Kirche des Allmächtigen Gottes bezeugt, sondern mich nur blind widersetzt und es verurteilt. Herr, habe ich Dich wirklich ausgeschlossen?“ Dieser Gedanke ließ mein Herz klopfen. Ein Gefühl der Panik kam in mir auf und ich konnte nicht länger stillsitzen. Also stand ich auf und ging in die Küche, um vorzugeben, etwas Wasser zu holen, wobei ich versuchte, mich ein wenig zu beruhigen. Während ich das Wasser eingoss, überlegte ich: „Diese Schwester ist sehr jung, aber ihre Gemeinschaft über die Wahrheit ist so praktisch. Die Brüder und Schwestern in Shandong haben ebenfalls so schnell Fortschritte gemacht, nachdem sie das Werk des Allmächtigen Gottes angenommen haben. Ihr Bibelverständnis und ihre Gotteskenntnis waren viel fortgeschrittener als meine. Dieser Weg ermöglicht den Menschen, die Wahrheit zu verstehen und Wissen über Gottes Werk zu gewinnen. Ist das nicht das Wirken Gottes?“ Als ich über das alles nachdachte, spürte ich sowohl Aufregung als auch Reue. Ich dachte an die Zeit zurück, als ich diese Briefe an die Brüder und Schwestern in Shandong schrieb. Ich hatte meinen Füller geschwungen und sie mit einem arroganten Tonfall gescholten. Und in meiner Annäherung an die Wiederkunft des Herrn habe ich es nicht nur versäumt, die Wahrheit zu suchen und die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern anzunehmen, sondern ich habe sie auch noch beharrlich widerlegt und abgelehnt. Ich hatte mich für die Meisterin der Wahrheit gehalten und wollte, dass alle Brüder und Schwestern auf mich hörten und darüber hinaus dachte ich, dass ich mein Äußerstes tat, um den wahren Weg zu verteidigen. Ich war nie auf die Idee gekommen, dass ich mich Gott widersetzte. Machte mich das demnach nicht zu einem modernen Pharisäer? In diesem Moment fühlte ich mich, als wäre ich von Kopf bis Fuß mit kaltem Wasser durchnässt worden; ich fühlte mich ganz und gar schlapp und schwach. Beide Hände zitterten unkontrollierbar und ich ließ in meinem Kopf immer wieder Szenen ablaufen, bei denen ich mich Gott widersetzte … Ich konnte mich nicht länger zurückhalten – Tränen flossen aus meinen Augen. Ich hasste mich dafür, dass ich so arrogant und blind war. Nach einer Weile wischte ich mir die Tränen weg und ging mit einem Tablett mit Wassergläsern zurück ins Zimmer. Die Schwester sah mich an und fragte besorgt: „Schwester, nimmst du diese Gemeinschaft an?“ Ich seufzte und sagte voller Selbstvorwürfe: „Nachdem ich eben den Worten des Allmächtigen Gottes und deiner Gemeinschaft zugehört habe, spüre ich, dass der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist. Ich habe jeden einzelnen Tag auf die Wiederkunft des Herr gewartet, konnte mir aber nie vorstellen, dass ich, jetzt, da der Herr wiedergekehrt ist, tatsächlich die Rolle eines Pharisäers übernehmen würde. Ich habe wirklich eine schlimme Untat begangen! Ich habe mich Gott widersetzt!“ Dann fing ich so sehr an zu weinen, dass ich nicht sprechen konnte.

Später, nachdem ich eine gewisse Zeit damit verbracht hatte, die Worte des Allmächtigen Gottes zu lesen, waren Schwester Zhang, meine Schwiegermutter, mein Mann und ich uns völlig gewiss, dass der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist. Ich war so unglaublich erfreut, dass ich den Brüdern und Schwestern in Shandong begeistert einen fünften Brief schrieb: „Liebe Brüder und Schwestern! Dank sei Gott, dass ich dadurch, dass ihr mir viele Male Gottes Evangelium des Königreiches weitergegeben habt, nun das Werk der letzten Tage des Allmächtigen Gottes angenommen habe und ein Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes geworden bin. Auch wenn ich es später als ihr angenommen habe, möchte ich nicht zurückbleiben. Ich werde mit Herz und Seele aufholen …“ In diesem Moment fühlte es sich so an, als flöge mein Herz zusammen mit dem Brief zurück nach Shandong, um dort mit meinen Brüdern und Schwestern eng zusammenzukommen. Dank sei Gott für Seine Liebe!

Fußnote(n):

a. Der Originaltext lautet: „im Hinblick darauf“.

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