Warum habe ich mich geweigert, mit anderen zusammenzuarbeiten?
Eines Tages gab es eine Gemeindewahl, um zu bestimmen, wer die Leitung der Evangeliumsarbeit übernehmen sollte. Als die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass die Brüder und Schwestern mich gewählt hatten. Ich war ziemlich aufgeregt. Ich dachte, gewählt zu werden würde bedeuten, dass ich ein besseres Kaliber hatte und fähiger war als die anderen. Ich war auch ein bisschen nervös, weil ich befürchtete, das Vertrauen aller zu enttäuschen, wenn ich keine gute Arbeit leistete, und dann würden sie denken, ich hätte nicht das Zeug für die Betreuung einer Arbeitsgruppe. Ich wollte die Brüder und Schwestern nicht enttäuschen. Da sie mich gewählt hatten, wollte ich beweisen, dass ich ein gutes Kaliber hatte und kompetent war, dass ich unsere Evangeliumsarbeit voranbringen konnte. Danach stürzte ich mich in die Arbeit. Zu der Zeit beaufsichtigte Corrina meine Arbeit, aber ich habe so gut wie nie mit ihr darüber geredet. Ich sagte ihr nicht, was ich vorhatte, sondern machte einfach immer alles allein. Wenn sie etwas mit mir besprechen wollte, kam es vor, dass sie mich nicht erreichen konnte, und wenn sie mich fragte, wo ich gewesen sei, fand ich alle möglichen Ausreden, um sie abzuwimmeln und ihr nicht zu sagen, was genau ich gemacht hatte. Ich dachte, wenn ich erst mal ein paar Erfolge in meiner Pflicht erzielt hätte, dann würde ich ihr alles erzählen. Auf diese Weise würde sie mein Kaliber und meine Kompetenz loben und dass ich auch ohne fremde Hilfe gute Arbeit leistete. Die Brüder und Schwestern würden denken, dass es die richtige Entscheidung war, mich zu wählen, dass ich diese Arbeit schultern konnte. Zu der Zeit war Jerry, ein Mitglied unseres Teams, sehr eifrig bei seiner Pflicht und war in seiner Evangeliumsarbeit effektiver als ich. Als ich hörte, wie Corrina ihn für seine gute Arbeit in seiner Pflicht lobte, war ich verunsichert. Ich war Aufseherin, und er war einfach nur ein Mitglied der Evangeliumsgruppe. So proaktiv, wie er seine Pflicht erfüllte, würde er mich vor den anderen blamieren? Würden sie ihn zum Gruppenbetreuer machen? Das wäre eine enorme Demütigung für mich. Das konnte ich absolut nicht akzeptieren.
Einmal teilte Corrina Jerry und mich ein, gemeinsam eine Aufgabe zu erledigen. Ich wollte nicht mit ihm zusammenarbeiten, sondern es allein erledigen. Die anderen hatten ihn zuvor dafür gelobt, dass er so motiviert in seiner Pflicht war, und wenn er mit mir käme, würde die Hälfte des Erreichten ihm zugeschrieben werden, und die Brüder und Schwestern würden noch mehr zu ihm aufschauen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, habe ich es dann einfach allein erledigt. Ich wollte so schnell wie möglich viele Erfolge erzielen, ich dachte, solange ich gute Arbeit leistete, würden mich bestimmt alle bewundern und loben. Danach stürzte ich mich in meine Pflicht. Aber egal, wie sehr ich mich anstrengte, wie viel Kraft ich aufwandte, es kam nichts dabei heraus. Ich beschwerte mich bei Gott: Warum segnete er mich nicht, wo ich mich doch so anstrengte? Ich war in einem wirklich schlechten Zustand und wollte diese Pflicht nicht mehr erfüllen. Als Corrina herausfand, was vor sich ging, hielt sie mit mir Gemeinschaft: „Du erzielst keine guten Ergebnisse in deiner Pflicht. Gibt es ein Problem mit deinem Arbeitsstil? Du musst analysieren, was los ist, und dich verbessern. Du willst immer nur allein arbeiten – das ist aber nicht der richtige Weg. Du musst mit anderen zusammenarbeiten.“ Dass sie mich so auf mein Problem hinwies, passte mir gar nicht. Es gab ein Problem mit meinem Arbeitsstil? Ich hatte auch schon früher so gearbeitet, und es gab keine Probleme. Und das hieß, dass meine Herangehensweise korrekt war – es gab daran nichts auszusetzen! Ich habe danach meinen Arbeitsstil beibehalten. Während dieser Zeit, egal wie oft die anderen mit mir über einen guten Weg der Praxis Gemeinschaft hielten, wollte ich nicht zuhören und war nicht bereit, ihre Ratschläge zu akzeptieren. Ich dachte, wenn ich so arbeiten würde, wie sie sagten, und dann Ergebnisse erzielte, könnten sie behaupten, ich hätte nur etwas erreicht, weil ich ihre Ratschläge befolgte. Dann bekämen sie die ganze Anerkennung – und wer würde dann mich loben? Ich war wirklich stur und wollte alles allein machen. Zwei Wochen vergingen wie ihm Flug, und ich hatte immer noch nichts erreicht. Ich war wirklich unglücklich. Ich arbeitete jeden Tag ohne Pause, also warum erzielte ich keine Ergebnisse? Ich wusste nicht, was die Wurzel des Problems war, aber ich dachte immer noch nicht über mich selbst nach. Ein paar Wochen später wies mich ein Bruder zurecht und fragte mich: „Du bist die Aufseherin, aber du arbeitest nicht mit anderen zusammen – du machst immer alles allein. Wie kann man auf diese Weise etwas erreichen? Hält das nicht die Arbeit auf?“ Als ich das hörte, war ich wütend, aber im Nachhinein wurde mir klar, dass er Recht hatte, das, was er sagte, traf zu. Die Brüder und Schwestern ermahnten mich immer wieder, dass ich mit anderen zusammenarbeiten musste, aber ich machte weiterhin alles allein, weshalb die Arbeit keine Früchte trug und verzögert wurde. Als ich das erkannte, fühlte ich mich schuldig und wollte mich ändern.
Einige Zeit später sprach ich dann mit der Leiterin über mein Problem. Sie schickte mir eine Passage aus Gottes Worten: „Wenn Menschen im Haus Gottes nach ihren weltlichen Philosophien leben und sich auf ihre eigenen Vorstellungen, Neigungen, Wünsche, selbstsüchtigen Motive, ihre eigenen Gaben und ihre Klugheit verlassen, um miteinander auszukommen, dann ist das keine Art, vor Gott zu leben, und sie sind unfähig, Eintracht zu erreichen. Warum ist das so? Das liegt daran, dass Menschen, die nach einer satanischen Disposition leben, keine Eintracht erreichen können. Was ist dann die letzte Konsequenz daraus? Gott wirkt nicht in ihnen. Wenn sie sich ohne Gottes Wirken weiterhin auf ihre eigenen spärlichen Fähigkeiten, ihre Klugheit und ihren Sachverstand sowie auf das bisschen Wissen und Können verlassen, das sie erworben haben, dann werden sie es sehr schwer haben, in Gottes Haus eingesetzt zu werden, und es wird ihnen auch sehr schwer fallen, in Übereinstimmung mit Seinem Willen zu handeln. Ohne Gottes Wirken kannst du niemals den Willen Gottes, die Anforderungen Gottes oder die Grundsätze der Praxis begreifen. Du wirst weder den Weg noch die Grundsätze kennen, nach denen du deine Pflichten erfüllen sollst, und du wirst nie wissen, wie du in Übereinstimmung mit Gottes Willen handeln kannst oder welche Handlungen die Grundsätze der Wahrheit verletzen und sich Gott widersetzen. Wenn dir nichts von diesen Dingen klar ist, wirst du nur blindlings Regeln befolgen. Wenn du deine Pflichten in solcher Verwirrung erfüllst, wirst du mit Sicherheit scheitern. Du wirst niemals Gottes Anerkennung erlangen, und du wirst sicherlich Gott dazu bringen, dich zu verabscheuen und abzulehnen, und du wirst verstoßen werden“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Über harmonische Zusammenarbeit). Durch Gottes Worte wurde mir klar, dass ich meine Pflicht nicht selbstsüchtig erfüllen und meinen eigenen Wünschen folgen durfte und mich mich nicht immer auf meine Fähigkeiten und cleveren kleinen Tricks verlassen sollte. Ich muss harmonisch mit den Brüdern und Schwestern zusammenarbeiten, die Dinge besprechen und mit allen einen Konsens finden. Sonst kann der Heilige Geist nicht wirken und meine Pflicht nicht von Gott gesegnet werden. Aber was mich betrifft, seit ich zur Aufseherin gewählt wurde, hatte ich das Gefühl, das würde mich zu etwas Besonderem machen und bedeuten, dass ich über gewisse Stärken verfügte. Ich machte alles auf eigene Faust und arbeitete nicht mit den Brüdern und Schwestern zusammen, damit ich herausstechen und die Bewunderung und Anerkennung der anderen gewinnen würde. Außerdem besprach ich meine Arbeit nur selten mit meiner Betreuerin und arbeitete sogar an Projekten, ohne ihr Bescheid zu sagen. Ich wollte ihr nur davon erzählen, wenn ich schon etwas erreicht hatte, damit sie mich für mein Kaliber und mein Können loben würde und der Meinung wäre, ich würde meinem Titel als Aufseherin gerecht. Aber meine Pflicht blieb fruchtlos, weil ich die Prinzipien nicht suchte, und ich war sogar so unvernünftig, mit Gott zu streiten und Ihn zu beschuldigen, weil Er mich nicht segnete. Ich wollte sogar meine Pflicht aufgeben. Mir fehlte wirklich jegliche Vernunft! Schließlich erkannte ich, dass eine Pflicht nie gut erfüllt werden wird, wenn ich immer allein arbeite, um meine selbstsüchtigen Wünsche zu befriedigen, die Prinzipien nicht suche und nicht mit anderen zusammenarbeite. Außerdem verabscheute Gott mein Verhalten, und wenn ich mich nicht rechtzeitig änderte, würde Er sich von mir abwenden. Als mir das alles klar wurde, sprach ich sofort ein Gebet: „Gott, ich erkenne jetzt, dass es Dir nicht gefällt, wenn man allein und nicht mit anderen zusammenarbeitet. Bitte führe mich und hilf mir, mich rechtzeitig zu ändern, um harmonisch mit den anderen zusammenzuarbeiten.“
Ich habe diese Passage aus Gottes Worten gelesen: „Die Worte ‚harmonische Zusammenarbeit‘ sind dem Wortsinn nach leicht zu verstehen, aber schwierig in die Praxis umzusetzen. Es ist nicht leicht, die praktische Seite dieser Worte auszuleben. Warum ist das nicht leicht? (Die Menschen haben verdorbene Gesinnungen.) Das stimmt. Der Mensch hat verdorbene Gesinnungen – Arroganz, Böses, Unnachgiebigkeit usw. – und diese behindern die Menschen beim Praktizieren der Wahrheit. Wenn du mit anderen zusammenarbeitest, legst du alle möglichen verdorbenen Gesinnungen an den Tag. Beispielsweise denkst du: ‚Du willst, dass ich mit diesem Menschen zusammenarbeite, aber ist er dem gewachsen? Werden die Menschen nicht auf mich herabsehen, wenn ich mit jemandem zusammenarbeite, dem es an Kaliber mangelt?‘ Und bisweilen denkst du vielleicht sogar: ‚Diese Person ist so hirnlos und versteht nicht, was ich sage!‘ Oder: ‚Was ich zu sagen habe, ist durchdacht und aufschlussreich. Wenn ich es der Person sage und sie es für sich beansprucht, würde ich dann trotzdem herausstechen? Mein Vorschlag ist der beste. Wenn ich ihn einfach sage und sie schnappt ihn sich, wer würde dann wissen, dass es mein Beitrag war?‘ Solche Gedanken und Meinungen – solche teuflischen Worte – hört und sieht man gemeinhin. Wenn du solche Gedanken und Meinungen hast, bist du dann bereit, mit anderen zusammenzuarbeiten? Bist du in der Lage, harmonische Zusammenarbeit zu erreichen? Es ist nicht leicht; darin liegt eine ziemlich große Herausforderung! Die Worte ‚harmonische Zusammenarbeit‘ sind leicht gesagt – mach einfach deinen Mund auf, und sie kommen geradewegs heraus. Aber wenn es Zeit wird, sie zu praktizieren, dann sind die Hindernisse in dir von großer Bedeutung. Deine Gedanken gehen hierhin und dorthin. Manchmal, wenn du gute Laune hast, mag es sein, dass du ein bisschen mit anderen Gemeinschaft halten kannst; aber wenn deine Laune schlecht ist und du durch eine verdorbene Gesinnung gehindert wirst, wirst du überhaupt nicht in der Lage sein, das zu praktizieren. Manche Menschen können als Leiter mit niemandem zusammenarbeiten. Sie blicken immer auf andere herab, sind bei anderen immer wählerisch, und wenn sie bei anderen Unzulänglichkeiten entdecken, dann urteilen sie über diese Menschen und greifen sie an. Das macht solche Leiter zu schwarzen Schafen, und sie werden abgelöst. Verstehen sie denn nicht, was die Worte ‚harmonische Zusammenarbeit‘ bedeuten? Sie verstehen sie tatsächlich recht gut, sind aber einfach nicht fähig, sie in die Praxis umsetzen. Warum können sie sie nicht in die Praxis umsetzen? Weil sie zu viel Wert auf Status legen und ihre Gesinnung zu arrogant ist. Sie wollen angeben, und wenn sie Status errungen haben, werden sie ihn nicht loslassen, aus Angst, er würde anderen in die Hände fallen, und sie selbst stünden ohne wirkliche Macht da. Sie haben Angst, von anderen ausgeschlossen zu werden und nicht hoch angesehen zu werden, Angst, dass ihre Worte keine Macht oder Autorität besitzen. Das ist es, was sie fürchten. Wie weit geht ihre Arroganz? Sie verlieren den Verstand und handeln eigenmächtig und unüberlegt. Und was kommt dabei heraus? Sie erledigen ihre Aufgabe nicht nur schlecht, sondern ihr Handeln sorgt auch für Unterbrechung und Störung, und sie werden zurückgesetzt und abgelöst. Sagt Mir, ist so ein Mensch mit so einer Gesinnung irgendwo für eine Aufgabe geeignet? Ich befürchte, dass er seine Aufgabe nicht ordnungsgemäß erledigen wird, wo auch immer er eingesetzt wird. Er kann nicht mit anderen zusammenarbeiten – bedeutet das nun, dass er eine Aufgabe gut allein erledigen kann? Keinesfalls. Wenn er eine Aufgabe allein erledigt, wird er noch weniger zurückhaltend sein und sogar noch mehr imstande, eigenmächtig, unüberlegt zu handeln. Ob du deine Pflicht gut erfüllen kannst, hängt nicht von deinen Talenten, der Größe deines Kalibers, deiner Menschlichkeit, deinen Fähigkeiten oder deinen Fertigkeiten ab. Letztendlich geht es nur darum, ob du jemand bist, der die Wahrheit akzeptiert und ob du die Wahrheit in die Praxis umsetzen kannst“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Die richtige Pflichterfüllung erfordert eine harmonische Zusammenarbeit). Gottes Worte besagen, dass die Unfähigkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten, von einer arroganten Disposition herrührt. Gott will, dass wir harmonisch zusammenarbeiten, damit wir einander helfen und andere unsere Schwächen ausgleichen können. Das hilft auch dabei, unsere eigene Verdorbenheit unter Kontrolle zu halten. Davon profitieren wir und unsere Arbeit. Doch ich war zu stolz. Ich dachte, ich hätte es nicht nötig, mit anderen zusammenarbeiten, ich könnte meine Arbeit auch allein gut machen. Ich war der Meinung, ich müsse allein arbeiten, damit sich meine Fähigkeiten zeigen, also wollte ich nicht mit anderen zusammenarbeiten oder ihre Vorschläge annehmen. Ich wollte ganz allein glänzen. Mir fehlte die Richtung in meiner Pflicht, aber ich suchte immer noch nicht nach einem Weg, das zu ändern. Als mir Corrina sagte, warum meine Arbeit keine Früchte trug und wie meine Herangehensweise sein sollte, wusste ich, dass sie Recht hatte, aber ich wollte nicht auf sie hören. Ich hatte Angst, wenn ich auf sie hörte und mich verbesserte, würde jemand anderes die Anerkennung bekommen und mich würde niemand loben. Als mir Corrina Jerry zur Seite stellte, befürchtete ich, er würde mir die Schau stehlen, und wenn wir dann etwas erreichten, würden die anderen zu ihm aufschauen und denken, dass ich als Aufseherin inkompetent war, nicht mal so gut wie ein einfaches Mitglied der Gruppe. Um meinen Ruf und meinen Status zu wahren, wollte ich nicht mit anderen, sondern nur allein arbeiten. Nach außen hin tat ich meine Pflicht, aber in Wirklichkeit ging es mir nur um Ansehen, ich wollte einfach nur angeben. Meine arrogante Disposition kam zum Vorschein.
Danach las ich eine weitere Passage aus Gottes Worten: „Wenn du als Leiter oder Arbeiter immer denkst, dass du über anderen stehst, und in deiner Pflicht schwelgst wie ein Regierungsbeamter, dich immer an den Rangabzeichen deines Standes erfreust, immer deine eigenen Pläne machst, immer deinen eigenen Ruhm und Status abwägst und genießt, immer deine eigenen Angelegenheiten ausführst und immer danach strebst, einen höheren Status zu erlangen, mehr Menschen zu leiten und zu kontrollieren und den Umfang deiner Macht zu erweitern, dann bedeutet das Ärger. Es ist gefährlich, eine wichtige Pflicht als eine Gelegenheit zu betrachten, deine Position zu genießen, als wärest du ein Regierungsbeamter. Wenn du immer so handelst, dass du nicht mit anderen zusammenarbeiten willst, dass du deine Macht nicht verwässern und mit anderen teilen willst, dass du nicht willst, dass andere die Oberhand haben, dass sie dir das Rampenlicht stehlen, wenn du die Macht nur für dich allein genießen willst, dann bist du ein Antichrist“ (Das Wort, Bd. 4, Antichristen entlarven: Punkt 8. Sie wollen, dass die anderen nur ihnen gehorchen, nicht der Wahrheit oder Gott (Teil 1)). Gottes Worte enthüllten meinen exakten Zustand. Ich behandelte meine Pflicht wie einen offiziellen Regierungsposten. Sobald ich eine Aufsichtsfunktion übernommen hatte, wollte ich nur noch den Nimbus meiner Position genießen. Ich wollte mit niemandem zusammenarbeiten, damit ich allein die Bewunderung und Anerkennung der anderen genießen konnte, damit sie sagen würden, ich hätte Kaliber und sei in meiner Arbeit kompetent. Aus Angst, sie könnten mir den Ruhm rauben und den Heiligenschein entreißen, wollte ich alles allein machen, damit ich die ganze Anerkennung für jeden erreichten Erfolg ernten würde und alle Augen auf mich gerichtet wären. In der Hoffnung, meinen Ruf und mein Ansehen zu schützen, habe ich überhaupt keine Rücksicht auf die Gesamtergebnisse unserer Arbeit genommen oder die Hilfe anderer akzeptiert. Ich war so arrogant! Ich bin eine verdorbene Person, daher wird es in meiner Arbeit zwangsläufig viele Abweichungen und Probleme geben und viele Aspekte, die ich nicht bedenke. Aber ich war arrogant, ich war hochmütig und dachte, an mir gäbe es nichts auszusetzen, und wollte mit niemandem zusammenarbeiten. Wenn das so weitergegangen wäre, hätte es wahrscheinlich die Arbeit der Kirche behindert, und wenn ich mich weiterhin weigerte, Buße zu tun, würde aus mir ein Antichrist werden. Für mich war das eine erschreckende Erkenntnis. Ich wollte mich wirklich ändern, von meinem Verlangen nach Ansehen ablassen und meine Pflicht gut erfüllen.
Etwas später las ich eine Passage aus Gottes Worten: „Tu nicht immer Dinge für dich selbst und berücksichtige nicht ständig deine eigenen Interessen; berücksichtige nicht die Interessen des Menschen, und denke nicht über deinen eigenen Stolz, Ruf und Status nach. Du musst zuerst an die Interessen von Gottes Haus denken und sie zu deiner Priorität machen. Du solltest auf Gottes Willen Rücksicht nehmen und damit beginnen, indem du darüber nachsinnst, ob es bei der Erfüllung deiner Pflicht Unreinheiten gab oder nicht, ob du ergeben gewesen bist, deinen Verantwortungen nachgekommen bist und alles von gegeben hast, sowie ob du von ganzem Herzen über deine Pflicht und die Arbeit der Kirche nachgedacht hast oder nicht. Du musst über diese Dinge nachdenken. Wenn du häufig über sie nachdenkst und sie begreifst, wird es dir leichter fallen, deine Pflicht gut auszuführen. Wenn du von geringem Kaliber bist, wenn deine Erfahrung oberflächlich ist oder wenn du deine berufliche Arbeit nicht beherrschst, dann kann es in deiner Arbeit Fehler oder Mängel geben, und du wirst möglicherweise keine guten Ergebnisse erzielen – aber du wirst dein Bestes gegeben haben. Du befriedigst nicht deine eigenen selbstsüchtigen Wünsche oder Vorlieben. Stattdessen schenkst du der Arbeit der Kirche und den Interessen von Gottes Haus ständige Beachtung. Obwohl du bei deiner Pflicht vielleicht keine guten Ergebnisse erreichst, wird dein Herz wieder auf den rechten Weg geführt worden sein; wenn du darüber hinaus die Wahrheit suchen kannst, um die Probleme bei deiner Pflichterfüllung zu lösen, wirst du bei der Erfüllung der Pflicht den Anforderungen entsprechen, und gleichzeitig wirst du in die Wirklichkeit der Wahrheit eintreten können. Das heißt es, Zeugnis zu besitzen“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Freiheit und Befreiung können nur gewonnen werden, indem man seine verdorbene Gesinnung ablegt). Gottes Worte machten deutlich, dass eine Pflicht kein persönliches Unterfangen ist und dass man sie nicht tun sollte, um persönliche Interessen oder das Verlangen nach Ruhm und Ansehen zu befriedigen. Man sollte sie stattdessen mit ganzem Herzen erfüllen, in allen Dingen an die Interessen von Gottes Haus denken und seine Pflicht nicht mit persönlichen Beweggründen verunreinigen. Aber mir ging es nur um meinen Ruf und meine Stellung, und ich arbeitete nur, um Ansehen zu erringen, wodurch ich immer ineffektiver wurde und die Evangeliumsarbeit verzögerte. Ich wusste, dass ich aufhören musste, nur für Ruhm und Ansehen zu arbeiten, sondern stattdessen bei allem an die Interessen der Kirche denken sollte. Danach habe ich mich bemüht, meinen Ruf und mein Ansehen zurückzustellen, mit anderen gut zusammenzuarbeiten und aufrichtig zu überlegen, wie ich gute Arbeit leisten und meine Verantwortung erfüllen konnte. Nachdem ich das in die Praxis umgesetzt hatte, fühlte ich mich mehr im Reinen mit mir selbst.
Einmal bin ich mit ein paar Schwestern losgezogen, um das Evangelium weiterzugeben, und die potenziellen Bekehrbaren waren wirklich willig, die Wahrheit zu suchen. Ich dachte, wenn ich allein losgezogen wäre, würden mich die Brüder und Schwestern für meine Fähigkeit, Gemeinschaft zu halten, loben. Ich habe es wirklich bereut, dass ich mich den Schwestern angeschlossen hatte. Als dieser Gedanke in mir aufkam, wusste ich, dass das nicht die richtige Denkweise war. Ich dachte wieder an meinen persönlichen Ruf und mein Ansehen und wollte auf eigenen Faust handeln. Also sprach ich ein stilles Gebet zu Gott und war bereit, nicht mehr an meine persönlichen Interessen zu denken. Langsam beruhigten sich meine Gefühle, und ich konzentrierte mich in meinem Herzen darauf, wie ich Gemeinschaft halten und für Gott Zeugnis ablegen konnte. Durch Gottes Führung haben sieben oder acht Leute Gottes Werk angenommen. Ich war wirklich bewegt und dachte an die Worte des Herrn Jesus: „Weiter sage ich euch: wo zwei unter euch eins werden, warum es ist, daß sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen“ (Matthäus 18,19-20). An diesem Punkt wurde mir klar, dass niemand perfekt ist, dass jeder Stärken und Schwächen hat. Wir müssen harmonisch zusammenarbeiten, die Dinge mit Brüdern und Schwestern besprechen und unsere Schwächen gegenseitig ausgleichen, um Schritt für Schritt die Fehler in unserer Arbeit zu verringern und in unseren Pflichten mehr zu erreichen. Wenn ich jetzt meine Pflicht mit den anderen zusammen erfülle, kann ich sehen, dass sie bei ihrer Arbeit sehr detailorientiert und gegenüber potenziell Bekehrbaren wirklich aufmerksam sind. Das sind Stärken, die mir fehlen. Ich habe eine ganze Menge von ihnen gelernt. Wenn mir in meiner Pflicht die Richtung fehlt, dann suche ich mit ihnen zusammen nach der Wahrheit, und wir besprechen, was ich tun sollte, und ich erziele jetzt bessere Ergebnisse bei meiner Arbeit. Dank sei Gott! Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass es entscheidend ist, mit anderen bei der Erfüllung einer Pflicht zusammenzuarbeiten.
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