Gedanken über das Vergelten einer erhaltenen Gunst

Jan 2, 2025

Von Li Fan, Südkorea

Vor ein paar Monaten habe ich etwas Ähnliches erlebt. Ich erhielt einen Brief von der Kirche meiner Heimatstadt, in dem um eine Beurteilung einer der Schwestern, Zhang Hua, gebeten wurde. In dem Brief stand, dass sie das kirchliche Leben stört, die Leute gegeneinander ausspielt und ihre eigenen Anhänger um sich versammelt. Die Kirchenleiter versuchten mehrmals vergeblich, mit ihr Gemeinschaft zu halten, und sie wehrte sich, indem sie die Kirchenleiter auf ihre eigenen Fehler hinwies. Die Kirche bereitete Informationen vor, die für den Ausschluss von Zhang Hua benötigt wurden, und bat mich, eine Beurteilung über sie zu schreiben. Als ich den Brief sah, wurde mir klar, dass Zhang Hua dieses Mal wahrscheinlich ausgeschlossen werden würde, weil sie dieses Verhalten die ganze Zeit über an den Tag gelegt hatte und sich immer noch nicht geändert hatte. Das war eine sehr ernste Situation. Wenn ich mir Zhang Huas Ausschluss vorstellte, fühlte ich mich nicht so gut dabei. Sie hatte mich früher einmal befördert und immer versucht, sich um mich zu kümmern. Wenn sie wüsste, dass ich derjenige war, der ihre bösen Taten aufgedeckt hatte, was würde sie dann von mir denken? Würde sie sagen, ich sei undankbar und herzlos? Bei dem Gedanken daran wollte ich der Sache einfach aus dem Weg gehen. Ich hatte gerade eine andere Arbeit zu erledigen und schob die Sache für ein paar Tage auf.

Das Problem schwebte ständig über meinem Kopf. Ich erinnerte mich an etwas, das zehn Jahre zurücklag. Damals war Zhang Hua die Kirchenleiterin und hatte mich zur Textarbeit befördert, damit ich mehr Übung bekam. Ich wurde immer wieder befördert und ging aus der Stadt, um meine Pflicht zu erfüllen. Ich dachte, die Möglichkeit, mit der Textarbeit fortzufahren, hätte etwas mit der Beförderung zu tun, die sie mir all vor all den Jahren zuteil werden ließ. Ich dachte an den gemeinschaftlichen Austausch, die Hilfe und Unterstützung, die sie während ihrer Jahre als Leiterin bot – wir kamen sehr gut miteinander aus, und sie kümmerte sich gut um uns in unserem Alltag. Sie sorgte nicht nur dafür, dass wir in besseren Häusern aufgenommen wurden, sondern sorgte auch dafür, dass wir sofort mit Kleidung oder anderen Dingen des täglichen Bedarfs versorgt wurden, wenn uns diese fehlten. Ich erinnere mich, dass sie einmal eine Versammlung für uns veranstaltete. Sie hatte gehört, dass ich eine Lebererkrankung hatte, und kontaktierte einen Bruder, der Arzt war, und besorgte mir kostenlos ein Dutzend Flaschen mit Lebermedikamenten. Das hat mich sehr berührt. Abgesehen von meiner Familie hatte sich noch nie jemand so um meine Krankheit gekümmert. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich achtete und wertschätzte, und dafür war ich ihr ewig dankbar. Deshalb war es für mich fast unerträglich unangenehm, als ich aufgefordert wurde, eine Bewertung über Zhang Hua zu schreiben, denn ich wusste, dass sie eine Reihe von bösen Taten begangen hatte. Sollten diese aufgedeckt werden, würde das ihren Ausschluss zur Folge haben. In ihrer Pflicht als Leiterin war sie nachlässig und rücksichtslos und fügte der Kirchenarbeit schweren Schaden zu. Nachdem sie als Leiterin entlassen worden war, begann sie, das Evangelium zu predigen, schloss sich aber Antichristen an und denunzierte in ihrem Kampf um die Führungsrolle die Leiter als falsche Leiter. Dadurch konnten die Leiter und Arbeiter ihre Pflichten nicht ausführen und die Kirchenarbeit wurde erheblich gestört. Ihre Schwester war ein böser Mensch. Als sie ausgeschlossen wurde, war Zhang Hua unzufrieden und setzte sich für sie ein, wobei sie Vorstellungen verbreitete und die Kirchenarbeit störte. Ich fragte mich, warum Zhang Hua immer die falschen Leute unterstützte. Dann dachte ich an Gottes Wort: „Viele in der Kirche haben kein Urteilsvermögen. Wenn etwas Trügerisches geschieht, stellen sie sich unerwartet auf die Seite Satans; sie nehmen es sogar übel, als Lakaien Satans bezeichnet zu werden. Obwohl die Menschen sagen könnten, sie hätten kein Urteilsvermögen, stehen sie immer auf der Seite der Unwahrheit, sie stehen im kritischen Moment nie auf der Seite der Wahrheit, sie stehen nie auf und argumentieren für die Wahrheit. Fehlt ihnen wirklich Urteilsvermögen? Warum stellen sie sich unerwartet auf die Seite Satans? Warum sagen sie nie ein einziges Wort, das fair und vernünftig ist, um die Wahrheit zu unterstützen? Ist diese Situation wirklich als Ergebnis ihrer momentanen Verwirrung entstanden? Je weniger Urteilsvermögen die Menschen haben, desto weniger sind sie in der Lage, sich auf die Seite der Wahrheit zu stellen. Was zeigt das? Zeigt es nicht, dass Menschen ohne Urteilsvermögen das Böse lieben? Zeigt es nicht, dass sie die loyale Ausgeburt Satans sind? Wie kommt es, dass sie immer auf der Seite Satans stehen und seine Sprache sprechen können? Jedes ihrer Worte und Taten, jeder Ausdruck auf ihren Gesichtern reicht aus, um zu beweisen, dass sie keineswegs Wahrheitsliebende sind, sondern eher Menschen, die die Wahrheit verabscheuen. Dass sie sich auf die Seite Satans stellen können, reicht aus, um zu beweisen, dass Satan diese unbedeutenden Teufel wirklich liebt, die ihr Leben damit verbringen, um Satans willen zu kämpfen. Sind all diese Fakten nicht völlig klar?(Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Eine Warnung an diejenigen, die die Wahrheit nicht praktizieren). Durch die Enthüllung von Gottes Worten und den Vergleich mit Zhang Huas früheren bösen Taten und ihrem jetzigen Verhalten wurde mir klar, dass sie immer auf der Seite Satans stand und die Kirchenarbeit störte. Ich verstand, dass sie in Wirklichkeit Satans Lakai war – eine Übeltäterin, die die Kirchenarbeit störte. Wenn ich alle bösen Taten Zhang Huas aufdecken würde, dann würde sie nach den Grundsätzen der Kirche mit Sicherheit entfernt werden. Dann würde sie im Haus Gottes keine Rolle mehr spielen und keine Chance auf Errettung haben. Sie war bereits im mittleren Alter und hatte noch keine Familie gegründet. Wenn sie ausgeschlossen würde, wo sollte sie dann unterkommen? Als ich an ihre Zuwendung und meine Beförderung durch sie dachte, war ich hin- und hergerissen. Wenn ich die Beurteilung schreibe, wird sie wahrscheinlich wegen ihres schlechten Verhaltens ausgeschlossen. Wenn ich sie nicht schreibe, würde ich die Kirchenarbeit nicht schützen und Gott nicht treu sein. Nach einigem Nachdenken kam ich auf einen Kompromiss. Einige Jahre waren vergangen, und mein Gedächtnis war nicht mehr so gut. Ich hatte schon viele Details vergessen, also war es sinnlos, die Mühe aufzuwenden, sich an sie zu erinnern. Ich würde nur ein paar offensichtliche notieren und es dabei belassen. Bei diesem Gedanken machte ich mir im Herzen Vorwürfe. War das nicht einfach nur Heimtücke und Täuschung? Nun beginnt die letzte Stufe der Offenbarung in Gottes Werk, bei der die Menschen nach ihrer Art sortiert werden. Doch erst wenn böse Menschen, Antichristen, Ungläubige und böse Geister entfernt sind, wird die Kirche gereinigt sein und ihre Arbeit wieder reibungslos verrichten können. Ich wusste sehr wohl, dass Zhang Hua böse war, aber ich wollte sie nicht bloßstellen. Ich wollte sie beschützen, sie decken. Damit würde ich mich auf die Seite Satans stellen und mich Gott widersetzen. Als mir das klar wurde, bekam ich Angst. Ich bemühte mich, mich an alle ihre Taten zu erinnern und schrieb sie für den Leiter auf.

Nachdem ich den Brief abgeschickt hatte, fühlte ich mich etwas besser, aber eine gewisse Traurigkeit blieb trotzdem. Wenn ich eines Tages in meine Heimatstadt zurückkehrte und Zhang Hua wüsste, dass ich derjenige war, der ihre bösen Taten aufgedeckt hatte, würde sie mir dann sagen, dass ich keine Gefühle hätte und undankbar wäre? Tagelang hatte ich das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, wenn ich daran dachte. Ich grübelte immerzu. Ich wusste, dass es Gottes Absicht und die Pflicht aller von Gott Auserwählten ist, Übeltäter zu entlarven und zu melden, warum war ich also so traurig und nicht bereit, sie zu entlarven? Warum hatte ich das Gefühl, dass ich ihr etwas schuldig war? Als ich darüber nachdachte, erinnerte ich mich daran, dass Gott, als Er die Moral der Menschheit analysierte, über das Thema „eine Gunst zu vergelten“ sprach, und so begann ich, Gottes Wort zu lesen. Gottes Worte sagen: „Die Idee, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, ist in der traditionellen chinesischen Kultur eines der klassischen Kriterien, um zu beurteilen, ob das Verhalten einer Person moralisch oder unmoralisch ist. Bei der Beurteilung, ob die Menschlichkeit einer Person gut oder schlecht und wie moralisch ihr Verhalten ist, ist einer der Maßstäbe, ob sie die Gefälligkeit oder die Hilfe, die ihr erwiesen wird, dankbar erwidert – ob sie jemand ist, der die Gunst, die ihm erwiesen wird, dankbar erwidert oder nicht. In der traditionellen chinesischen Kultur und in der traditionellen Kultur der Menschheit betrachten die Menschen dies als einen wichtigen Maßstab für moralisches Verhalten. Wenn jemand nicht versteht, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, und er undankbar ist, dann gilt er als gewissenlos und jemand, der es nicht wert ist, mit ihm zu verkehren, und sollte von allen verachtet, verschmäht oder abgelehnt werden. Andererseits, wenn jemand versteht, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte – wenn er dankbar ist und die empfangene Gunst und Hilfe mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln erwidert – dann wird er als jemand mit Gewissen und Menschlichkeit angesehen. Wenn jemand von einer anderen Person Begünstigungen oder Hilfe erhält, diese aber nicht erwidert oder dieser Person nur wenig Dankbarkeit entgegenbringt, mit nicht mehr als einem einfachen ‚Danke‘, was wird diese Person dann denken? Könnte sie sich deswegen unbehaglich fühlen? Könnte sie denken: ‚Der Typ hat es nicht verdient, dass man ihm hilft, er ist kein guter Mensch. Wenn er so reagiert, obwohl ich ihm so sehr geholfen habe, dann besitzt er kein Gewissen und keine Menschlichkeit und ist es nicht wert, dass ich mich mit ihm abgebe‘? Würde sie, wenn sie jemand Ähnlichem begegnet, ihm dennoch helfen? Zumindest würde sie das nicht wollen. Würdet ihr euch unter ähnlichen Umständen nicht fragen, ob ihr hier wirklich helfen solltet oder nicht? Die Lektion, die ihr aus eurer früheren Erfahrung gelernt hättet, wäre folgende: ‚Ich kann nicht einfach jedem helfen – wenn ich jemandem helfe, muss er verstehen, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte. Wenn er von der undankbaren Sorte ist, jemand, der Hilfe, die ich ihm gegeben habe, nicht erwidern will, dann sollte ich besser nicht helfen.‘ Wäre das nicht auch eure Sicht zu diesem Thema? (Ja.)“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit I: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7)). Nachdem ich Gottes Wort gelesen hatte, fand ich den Grund, warum ich so traurig war und das Gefühl hatte, ihr etwas zu schulden. Ich war durch das moralischen Verhalten, eine Gunst zu vergelten, irregeführt und vergiftet worden. In meiner gesamten Kindheit tauchte in den Gesprächen zwischen meinen Eltern, den Ältesten oder den Dorfbewohnern häufig der Ausdruck „eine Gunst zu vergelten“ auf. Wenn sie hörten, dass jemand, der Hilfe erhalten hatte, später eine Gegenleistung erbrachte, lobten sie diese Person und sagten, sie sei gut, habe ein Gewissen und sei es wert, sich mit ihr anzufreunden. Sie bewunderten und respektierten solche Menschen und grüßten sie freudig, wenn sie sie sahen. Aber wenn jemand keine Gegenleistung erbrachte, wollten sie nichts mit ihm zu tun haben. Sie bezeichneten diese Menschen insgeheim als undankbar, gewissenlos und unmenschlich und grüßten sie erst gar nicht. Da ich diese Werte aus meiner Kindheit mitbekommen habe, versuchte ich immer, das Konzept, eine erhaltene Gunst zu vergelten, zu praktizieren. Ich musste mich an alle erinnern, die mir oder meiner Familie geholfen hatten, und mich bei ihnen so schnell wie möglich revanchieren. Wenn das nicht sofort möglich war, musste ich warten und mich später revanchieren, wenn ich es konnte. Das schien mir die Art und Weise zu sein, wie ein edler, gewissenhafter und aufrechter Mensch handeln sollte, und so gewann ich die Gunst der Menschen um mich herum. Aber was Zhang Hua betraf, so hatte ich das Gefühl, dass ich nicht all ihre Förderung, Zuwendung und Hilfe zurückgezahlt hatte, sondern sogar ihre bösen Taten benannt hatte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen und fühlte mich undankbar. Diese Gedanken beherrschten mich immer noch so sehr, dass ich, obwohl ich wusste, dass böse Menschen und Ungläubige die Kirchenarbeit und die Pflichten der Brüder und Schwestern nur stören können, immer noch nicht bereit war, ihre bösen Taten aufzudecken. Ich wurde durch das Konzept, eine erhaltene Guns zu vergelten, sehr irregeführt und zurückgehalten.

Genau in diesem Moment habe ich weiter in Gottes Wort gelesen. „Aussagen über moralisches Verhalten wie ‚Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden‘ sagen den Menschen nicht genau, worin ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft und in der Menschheit besteht. Stattdessen sind sie eine Art und Weise, Menschen zu binden oder zu zwingen, auf eine bestimmte Art zu handeln und zu denken, unabhängig davon, ob sie das möchten oder nicht, und unabhängig davon, in welcher Lebenslage oder in welchem Zusammenhang ihnen diese Gunst zuteilwird. Es gibt sehr viele Beispiele aus dem alten China von Güte, die erwidert wird. Zum Beispiel wird ein verhungernder Betteljunge von einer Familie aufgenommen, die ihn ernährt, mit Kleidung versorgt, ihn im Kampfsport unterrichtet hat und ihm alle Arten von Kenntnissen vermittelt. Sie warten, bis er erwachsen ist, und fangen dann an, ihn als Einkommensquelle zu benutzen. Sie schicken ihn aus, Böses zu tun, Menschen zu töten und Dinge zu tun, die er nicht tun will. Wenn du diese Geschichte vor dem Hintergrund all der Gefallen, die man ihm erwiesen hat, ansiehst, dann war es eine gute Sache, ihn zu retten. Wenn du aber bedenkst, zu welchen Taten er später gezwungen wird, war es dann wirklich gut, oder war es schlecht? (Es war schlecht.) Aber unter der Konditionierung der traditionellen Kultur wie ‚Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden.‘ können Menschen diese Unterscheidung nicht machen. Oberflächlich betrachtet scheint es, dass der Junge keine andere Wahl hatte, als böse Dinge zu tun und Menschen zu verletzen, zum Mörder zu werden – Dinge, die die meisten Menschen nicht tun wollen. Aber entsprang die Tatsache, dass er auf Geheiß seines Meisters diese schlimmen Dinge tat und tötete, nicht tief in seinem Inneren dem Wunsch, ihm seine Güte zu erwidern? Vor allem aufgrund der Prägung durch die traditionelle chinesische Kultur, die besagt, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte, können die Menschen nicht anders, als sich von diesen Vorstellungen beeinflussen und steuern zu lassen. Die Art und Weise, wie sie handeln, und die Absichten und Beweggründe hinter diesen Handlungen sind mit Sicherheit von diesen Vorstellungen eingeschränkt. Was wäre der erste Gedanke dieses Jungen gewesen, als er in diese Situation geriet? ‚Ich wurde von dieser Familie gerettet, und sie waren gut zu mir. Ich kann nicht undankbar sein, ich muss ihre Güte erwidern. Ich habe ihnen mein Leben zu verdanken, also muss ich es ihnen widmen. Ich sollte alles tun, was sie von mir verlangen, auch wenn das bedeutet, Böses zu tun und Menschen zu töten. Ich kann nicht darüber nachdenken, ob es richtig oder falsch ist, ich muss einfach ihre Güte erwidern. Wäre ich noch würdig, ein Mensch genannt zu werden, wenn ich es nicht tue?‘ Wann immer die Familie von ihm verlangte, jemanden zu ermorden oder etwas Böses zu tun, tat er es also ohne zu zögern und ohne Vorbehalt. Wurden sein Verhalten, seine Handlungen und sein bedingungsloser Gehorsam nicht von der Idee und der Ansicht bestimmt, dass ‚eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte‘? Erfüllte er nicht dieses Kriterium für moralisches Verhalten? (Ja.) Was siehst du an diesem Beispiel? Ist die Aussage ‚Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden‘ eine gute Sache oder nicht? (Nein, das ist sie nicht, sie kennt keine Grundsätze.) Jemand, der eine Gunst erwidert, hat aber doch einen Grundsatz. Nämlich, dass eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte. Wenn jemand dir eine Gunst erweist, musst du dich auch erkenntlich zeigen. Wenn du es nicht tust, bist du kein Mensch, und es gibt nichts, was du sagen kannst, wenn du dafür verurteilt wirst. Es gibt einen Spruch: ‚Erwidere die Gunst eines Wassertropfens mit einer sprudelnden Quelle‘, aber in diesem Fall wurde dem Jungen nicht nur ein kleiner Akt der Güte erwiesen, sondern eine lebensrettende Gunst, sodass er umso mehr Grund hatte, sie mit seinem Leben zu vergelten. Er wusste nicht, welche Grenzen oder Grundsätze galten für die Erwiderung von Güte. Er glaubte, sein Leben sei ihm von dieser Familie geschenkt worden, also müsse er es ihr im Gegenzug widmen und alles tun, was sie von ihm verlangte, einschließlich Mord oder anderer böser Taten. Diese Art, eine Gunst zu erwidern, kennt keine Grundsätze oder Grenzen. Er machte sich zum Komplizen von Übeltätern und ruinierte sich dabei selbst. War es richtig, die erwiesene Güte auf diese Weise zu erwidern? Nein, natürlich nicht. Es war eine törichte Art, Dinge zu tun(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit I: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7)). Durch Gottes Beispiel mit dem Bettler, der eine erhaltene Gunst vergilt, habe ich erkannt, dass das Vergelten einer erhaltenen Gunst ein satanischer Irrglaube ist, der uns vergiften soll. Das Konzept, eine erhaltene Gunst zu vergelten, schränkt nicht nur unsere Seele ein, sondern verfälscht auch unsere Gedanken, indem es aus einfacher zwischenmenschlicher Hilfe eine Dankesschuld macht, die man im Hinterkopf behalten und zurückzahlen muss, um nicht als gewissenlos und unmenschlich abgestempelt zu werden. Wie viele Menschen haben durch diese irreführende und giftige Moral den Bezug zu angemessenem Verhalten verloren? Egal, wer uns einen Gefallen erweist, selbst wenn es ein Übeltäter oder jemand mit Hintergedanken ist, muss derjenige, der die Wohltat erhält, sie mit seinem ganzen Wesen zurückzahlen, bis hin zu Mord und anderen Übeltaten. Und so wurde mir klar, dass die moralische Maxime, eine erhaltenen Gunst zu vergelten, die Menschen tatsächlich vergiftet. Als ich an Zhang Hua dachte, die die Leiter angriff und die Kirchenarbeit störte, wusste ich, dass der Leiter mit seiner Bitte um eine Beurteilung das Ziel verfolgte, genau zu verstehen, wie sich Zhang Hua normalerweise verhielt, um einzuschätzen, ob sie ausgeschlossen werden sollte oder nicht. Aber unter der Irreführung und dem Einfluss von „eine erhaltene Gunst zu vergelten“ brachte mich der bloße Gedanke daran, dass Zhang Hua mich befördert und sich um mich gekümmert hat – all ihre Gefallen – dazu, ihre bösen Taten decken zu wollen. Ich war zu verwirrt, um den Unterschied zwischen Gut und Böse, zwischen Schwarz und Weiß zu erkennen! Zu diesem Zeitpunkt war ich in der Lage, einige Dinge bezüglich des Konzepts, eine erhaltene Gunst zu vergelten, zu erkennen. Ich konnte erkennen, dass es nichts Positives ist, sondern ein Irrglaube, den Satan benutzt, um die Menschen irrezuführen und zu verderben. Ich wusste, dass ich nicht danach leben sollte, dass ich es nicht als Grundsatz für mein Verhalten nehmen sollte.

Später las ich weiter in Gottes Wort. „Das traditionelle kulturelle Konzept, dass ‚eine erwiesene Gunst dankbar erwidert werden sollte‘, muss erkannt werden. Der wichtigste Teil ist das Wort ‚Güte‘ – wie solltest du diese Güte sehen? Auf welchen Aspekt und welche Natur von Güte bezieht sich das Wort? Was ist die Bedeutung von ‚Eine erwiesene Gunst sollte dankbar erwidert werden‘? Die Menschen müssen die Antworten auf diese Fragen herausfinden und dürfen sich auf keinen Fall von der Idee, Güte zu erwidern, einschränken lassen – für jeden, der nach der Wahrheit strebt, ist dies absolut notwendig. Was ist ‚Güte‘ nach menschlichen Auffassungen? Auf einer geringeren Ebene bedeutet Güte, dass jemand dir hilft, wenn du in Schwierigkeiten bist. Zum Beispiel gibt dir jemand eine Schüssel Reis, wenn du hungerst, oder eine Flasche Wasser, wenn du am Verdursten bist, oder hilft dir auf, wenn du hinfällst und nicht mehr aufstehen kannst. Das sind alles Akte der Güte. Ein großer Akt der Güte ist es, wenn jemand dich aus einer verzweifelten Lage rettet – das ist lebensrettende Güte. Wenn du dich in Lebensgefahr befindest und jemand dir hilft, den Tod zu vermeiden, rettet er im Grunde dein Leben. Dies sind einige der Dinge, die die Menschen als ‚Güte‘ wahrnehmen. Diese Art von Güte übertrifft bei weitem jeden belanglosen, materiellen Gefallen – es ist eine große Güte, die nicht in Geld oder materiellen Dingen gemessen werden kann. Diejenigen, die sie erhalten, empfinden eine Art von Dankbarkeit, die sich nicht mit ein paar Worten des Dankes ausdrücken lässt. Aber ist es richtig, dass die Menschen Güte auf diese Weise messen? (Nein.) Warum sagst du, dass es nicht korrekt ist? (Weil dieses Maß auf den Normen der traditionellen Kultur beruht.) Dies ist eine Antwort, die auf Theorie und der Lehre beruht, und obwohl sie richtig zu sein scheint, trifft sie nicht den Kern der Sache. Wie kann man es also praktisch erklären? Denk genau darüber nach. Vor einiger Zeit hörte ich im Internet von einem Video, in dem ein Mann seine Brieftasche fallen lässt, ohne es zu bemerken. Die Brieftasche wird von einem kleinen Hund aufgesammelt, der ihm nachläuft, und als der Mann das sieht, schlägt er den Hund, weil der seine Brieftasche gestohlen hat. Absurd, nicht wahr? Der Mann hat weniger Moral als der Hund! Die Handlungen des Hundes entsprechen völlig den menschlichen Moralvorstellungen. Ein Mensch hätte gerufen: ‚Du hast dein Portemonnaie fallen lassen!‘ Aber da der Hund nicht sprechen kann, hebt er die Brieftasche einfach schweigend auf und trottet dem Mann hinterher. Wenn also ein Hund einige der guten Verhaltensweisen ausführen kann, zu denen die traditionelle Kultur anspornt, was sagt das dann über die Menschen aus? Menschen werden mit Gewissen und Vernunft geboren und sind daher umso besser in der Lage, diese Dinge zu tun. Solange jemand sein Gewissen spürt, kann er diese Art von Verantwortung und Verpflichtungen erfüllen. Es ist nicht notwendig, harte Arbeit zu leisten oder einen Preis zu zahlen, es erfordert wenig Aufwand und es geht einfach darum, etwas Hilfreiches zu tun, etwas, das anderen nützt. Aber kann man die Natur dieser Handlung wirklich als ‚Güte‘ bezeichnen? Erreicht sie das Niveau eines Akts der Güte? (Nein.) Da dies nicht der Fall ist, muss man dann von Erwiderung sprechen? Das wäre unnötig(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit I: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7)). Als ich über Sein Wort nachdachte, wurde mein Herz erleuchtet. Gott sagt: „Der wichtigste Teil ist das Wort ‚Güte‘ – wie solltest du diese Güte sehen?“ Sobald ich herausfinden konnte, wie ich das Konzept der „Gunst“ betrachten sollte, würde ich die Wahrheit erkennen und mich nicht mehr davon irreführen oder einschränken lassen. Also sinnierte ich darüber nach. Ich fand, dass Zhang Hua mir vor allem in zweierlei Hinsicht Gunst erwiesen hatte. Erstens hat sie mich befördert. Zweitens ließ sie einen Bruder Medikamente für mich besorgen, als sie Leiterin war. Aber war das wirklich eine Gunst? Wenn jemand krank ist oder mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ist es eigentlich ein normales Verhalten, demjenigen zu helfen, um ihm etwas Erleichterung zu verschaffen, – das ist der gesunde Menschenverstand. Aber es stellt wohl kaum eine besondere Gunst dar, die vergolten werden muss. Als Zhang Hua von meiner Lebererkrankung erfuhr und den Bruder beauftragte, mir Medikamente zu besorgen, kann man das im Grunde als ihre Verantwortung betrachten, eine, die allen vernünftigen, gewissenhaften Menschen zu eigen ist. Aber ich nahm mir ihre Hilfe zu Herzen und bezeichnete sie als eine besondere Gunst, die vergolten werden muss, und ich versuchte sogar, sie in der Kirche zu halten, indem ich ihre bösen Taten deckte. Wenn ich ihre Gunst auf diese Weise vergelten würde, würde ich dann nicht die Interessen der Kirche für meine eigenen opfern? Ich war vollkommen verwirrt.

Ich fragte mich auch, ob es als besondere Gunst zählte, dass Zhang Hua mich befördert hatte. Ich dachte an Folgendes in Gottes Worten: „Ihr müsst verstehen, dass Gott, ganz gleich, zu welcher Zeit oder in welcher Phase Er Sein Werk verrichtet, immer einen Anteil an Menschen braucht, die mit Ihm zusammenarbeiten. Dass diese Menschen mit Gottes Werk kooperieren oder beim Verbreiten des Evangeliums kooperieren, ist von Ihm vorherbestimmt. … Wer von euch führt seine Pflicht in Gottes Haus jetzt im Moment rein zufällig aus? Egal woher du kommst, um deine Pflicht auszuführen, nichts davon ist zufällig geschehen. Diese Pflicht kann nicht ausgeführt werden, indem man einfach ein paar zufällig Gläubige findet; das ist vor den Zeitaltern von Gott vorherbestimmt worden. Was bedeutet es, wenn etwas vorherbestimmt ist? Was konkret? Es bedeutet, dass Gott in Seinem gesamten Führungsplan vor langer Zeit geplant hat, wie viele Male du auf Erden sein würdest, in welche Abstammungslinie und in welche Familie du in den letzten Tagen hineingeboren werden würdest, wie die Umstände dieser Familie sein würden, ob du männlich oder weiblich sein würdest, was deine Stärken sein würden, welches Bildungsniveau du haben würdest, wie wortgewandt du sein würdest, welches Kaliber du haben würdest und wie du aussehen würdest. Er hat geplant, in welchem Alter du zu Gottes Haus kommen und anfangen würdest, deine Pflicht auszuführen, und welche Pflicht du zu welcher Zeit ausführen würdest. Gott hat schon früh jeden Schritt für dich vorherbestimmt. Als du noch nicht geboren warst und als du in deinen letzten Leben auf die Erde kamst, hatte Gott bereits für dich festgelegt, welche Pflicht du in dieser letzten Phase des Werkes ausführen würdest(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Je mehr ich über Gottes Worte sinnierte, desto klarer wurden die Dinge. Meine textbasierte Arbeit mag durch Zhang Huas Beförderung zustande gekommen sein, aber Gott ist derjenige, der alles organisiert. Er war es, der mich nach und nach in diese Rolle geführt hat. Wenn das Haus Gottes diese Arbeit nicht besessen hätte, dann hätte ich diese Pflicht nicht erfüllen können. Ist also nicht alles durch das Wirken Gottes geschehen? Es ist Gott, dem ich hätte dankbar sein sollen, und doch hatte ich Zhang Hua als Ursprung dieses Gefallens angesehen und wollte ihn ihr zurückzahlen. Ich konnte die Gnade Gottes nicht erkennen, nur die des Menschen. Ich war wahrhaftig blind, unwissend, unvernünftig und töricht. Zhang Huas Pflicht als Kirchenleiterin war es, Mitarbeiter entsprechend den Arbeitsanforderungen in Gottes Haus auszubilden und zu befördern. Ich hätte Gott danken sollen, anstatt diese Gunst einer anderen Person zuzuschreiben. Nachdem ich das begriffen hatte, war ich erleichtert. Die Dankbarkeit, die ich ihr gegenüber mehr als zehn Jahre lang empfunden hatte, die Dankbarkeit dafür, dass sie mich schätzte, und mein Wunsch, mich bei ihr zu revanchieren, verschwanden. Ich fühlte mich nicht mehr in ihrer Schuld und es tat mir nicht mehr leid, ihre bösen Taten aufgedeckt zu haben. Auch die Schuldgefühle wegen meiner Undankbarkeit verschwanden, und das Thema Gunst stand nicht mehr zwischen uns. Genau wie Gott sagt: „Diese Art von ‚Güte‘ für Mich existiert natürlich einfach nicht, und Ich hoffe, das gilt auch für euch. Wie solltest du es also betrachten? Betrachte es einfach als eine Verpflichtung und eine Verantwortung und als etwas, das ein Mensch mit menschlichen Instinkten tun sollte. Du solltest es als deine Verantwortung und Verpflichtung als menschliches Wesen betrachten und es nach deinem besten Vermögen tun. Das ist alles(Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit I: Was es bedeutet, nach der Wahrheit zu streben (7)). Gottes Wort befreite mich vom Zwang, eine Gunst vergelten zu müssen und korrigierte meine Sichtweise auf diese Angelegenheiten. Dafür bin ich Ihm sehr dankbar.

Jedenfalls dachte ich, dass die Sache damit erledigt sei. Aber dann schrieb mir meine Heimatkirche vor ein paar Tagen erneut und bat mich, Zhang Huas Verhalten sowie die Zeiten und Orte, an denen sie sich für Antichristen und böse Menschen eingesetzt hatte und Antichristen gefolgt war, um Böses zu tun, genau aufzuschreiben. Ohne solche Beweise wäre es unmöglich, sie auszuschließen. Als ich den Brief erhalten hatte, war ich immer noch ein wenig unruhig. Wenn ich dies schreiben würde, dann würde Zhang Hua sicherlich ausgeschlossen werden. Sie war so gut zu mir gewesen. Wenn ich das täte, würde ich dann nicht … Aber ich merkte schnell, dass hier der satanische Grundsatz, eine erhaltene Gunst zu vergelten, am Werk war. Ich musste dieses Konzept ignorieren und gemäß Gottes Wort praktizieren. Ich erinnerte mich daran, dass Gottes Wort besagt: „Nach welchem Prinzip soll man, gemäß Gottes Worten, andere Menschen behandeln? Liebe das, was Gott liebt, und hasse das, was Gott hasst: Das ist das Prinzip, an das man sich halten sollte. Gott liebt diejenigen, die nach der Wahrheit streben und Seinen Willen befolgen können; das sind auch die Menschen, die wir lieben sollten. Diejenigen, die Gottes Willen nicht befolgen können, die Gott hassen und gegen Gott aufbegehren – diese Menschen werden von Gott verachtet, und wir sollten sie auch verachten. Das ist es, was Gott von den Menschen verlangt. … Der Herr Jesus sagte während des Zeitalters der Gnade: ‚Wer ist Meine Mutter, und wer sind Meine Brüder?‘ ‚Denn wer den Willen tut Meines Vaters im Himmel, der ist Mein Bruder, Schwester und Mutter.‘ Diese Worte gab es bereits damals im Zeitalter der Gnade und jetzt sind die Worte Gottes sogar noch klarer: ‚Liebe das, was Gott liebt, und hasse das, was Gott hasst.‘ Diese Worte bringen es auf den Punkt …(Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Nur indem man seine eigenen fehlgeleiteten Ansichten erkennt, kann man sich wahrhaft wandeln). Gottes Wort macht es sehr deutlich: Wir sollten Menschen nach Grundsätzen behandeln, lieben, was Gott liebt und hassen, was Gott hasst. Diejenigen, die nach der Wahrheit streben und sie praktizieren, sind unsere Brüder und Schwestern und sollten liebevoll behandelt werden. Diejenigen, die nicht nach der Wahrheit streben oder sie gar nicht praktizieren oder sogar Böses tun, das die Kirchenarbeit stört, sind keine Brüder und Schwestern, sondern Lakaien Satans, böse Menschen. Sie müssen entlarvt, erkannt und aus der Kirche entfernt werden. Nur das entspricht der Absicht Gottes. Nachdem ich das verstanden hatte, zögerte ich nicht mehr. Mit den Dokumenten, die ich zuvor bereitgestellt hatte, und nach sorgfältiger Erinnerung erstellte ich einen Bericht über ihre bösen Taten. Nachdem ich meine Antwort zurückgeschickt hatte, fühlte ich mich ruhig und entspannt. Endlich war ich den Zwängen des Konzepts, eine erhaltene Gunst zu vergelten, entkommen und mein Herz empfand Erleichterung.

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